Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
KURA SERGE ER 
  
434 VI. Elektrizität 
  
  
sich analog eineAnderung derWärmeleitfähigkeit undeinePeltier-Wirkung 
zwischen transversal magnetisiertem und nicht magnetisiertem Material. 
Wird ein Magnetfeld derart erregt, daB die Richtung seiner Kraft- 
linien mit der eines elektrischen bzw. Wärmestromes zusammenfällt, 
so treten ,,Longitudinaleffekte'' auf: für elektrische Stróme eine Wider- A 
standsánderung und eine thermoelektrische Kraft zwischen longitudinal- Dre 
magnetisiertem und nicht magnetisiertem Leiter; für Wármestróme eine mag 
Anderung der Wärmeleitfähigkeit und eine Peltier-Wirkung zwischen r 
longitudinalmagnetisiertem und nicht magnetisiertem Material. die 
694. Einstein-de-Haas-Effekt (1915). In $ 605 wurde auseinander- lier 
gesetzt, daß ein Kreisstrom eine flache Magnetscheibe ersetzt und daß T 
nach Ampére die Elementarmagnete molekularer GróDe durch das Vor- dur 
handensein von Kreisstrómen gedeutet werden kónnen. Denkt man sich Anl 
die kleinsten Elementarmagnete z. B. des Eisens durch kreisende Elek- sob 
tronen mit magnetischem Feld erklärt, so muB ein äuBeres magnetisches ist « 
Feld dahin wirken, die ungeordneten Flementarmagnete parallel zu Ver. 
richten, das heiBt die Achse des Kreisstromes in die Feldrichtung zu den: 
drehen. Greift nun an einem sich drehenden Kórper (wie bei einem Kreisel) Die: 
eine Kraft an, welche die Richtung der Drehungsachse zu verándern T 
strebt, so weicht nach den Gesetzen der Mechanik die Drehachse senk- wob 
recht zur Ebene des drehenden Kriftepaares aus. Das mull auch für die eine 
Drehachse der kreisenden Elektronen gelten, und wenn auch ihre Masse dier 
sehr klein ist (jd des Wasserstoffatoms) und daher auch die Reaktions- des 
wirkung, die durch die Trägheit des elementaren Kreisels bedingt wird, kon 
ebenfalls sehr klein sein muß, so gelang es doch Einstein und de Haas, Z 
die Erscheinung festzustellen. Ein Fisenstäbchen hing in einer Strom- mer 
spule, die mit Wechselstrom beschickt wurde. Durch die Drehkräfte, die SO V 
bei der Magnetisierung bzw. Ummagnetisierung auftreten, sollte es mit ten 
dem Stromwechsel in wechselndem Sinn um die Spulenachse gedreht Blic 
werden, und tatsáchlich geriet es in die entsprechenden Drehschwingungen. rect 
Damit erscheint die Deutbarkeit der Elementarmagnete durch Kon- Sese 
vektionsstrôme erwiesen. S 
695. Optische Wirkungen des magnetischen und elektrischen Feldes. von: 
Faraday fand (1845), daB die Polarisationsebene des linear polari- Auf: 
sierten Lichtes durch ein Magnetfeld gedreht wird (vgl. $ 468). 6: 
Durchsetzt ein solcher Lichtstrahl einen Kórper der Lànge / in der Rich- ratt 
tung der Kraftlinien eines magnetischen Feldes $, so ist der Drehungs- orie 
winkel « — o$4, wobei o die Verdetsche Konstante (— der Drehung pyr 
für rcm Lànge in einem Feld von 1 GauD) bedeutet. Die Drehung wird und 
positiv gezählt (wie bei H,O), wenn sie in der Richtung des Stromes gese 
erfolgt, der das magnetische Feld durch Umkreisung hervorruft. Ge- änd 
messen in Bogensekunden bei Zimmertemperatur und für Natrium- der 
licht ist z. B. für Lit!
	        
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