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72 II. Mechanik
In Fig. 9o I ist ein Kolben & unmittelbar auf einer Wasseroberflàche er
gezeichnet. Heben wir diesen Kolben (Fig. 9o II), so entsteht ein luftleerer
1 Raum, in den der äußere Luftdruck das Wasser T T. /
k hinaufpreBt. Heben wir aber den Kolben über
IO,3 m, so steigt das Wasser (Fig. go III) nicht
mehr als ca. ro m hoch, da 76 cm Hg - 13,6 = 1034 cm
Wasserdruck entsprechen. 13,6 ist ($ 76) das spez.
Gewicht von Hg. Über dem Wasser in III ist Va-
kuum (abgesehen vom Wasserdampf und even-
tuellen Gasgehalt des Wassers).
102. Die Frage, warum das Wasser in Bäumen bis zu manch-
mal 150 m Hóhe in solchen Mengen, wie sie der Beobachtung
2 ru IH entsprechen, steigt, ist ungelóst. Theoretisch steigt zwar das durcn di
Fig. 90. Wasser in genügend engen Kapillaren beliebig hoch; solche — tiefgehal
unendlich kleine — Kapillaren haben aber einen so groBen Reibungswiderstand, da dann lai
die hinaufbefórderten Mengen viel zu gering waren. bevor de
Man denke sich den Raum v in Fig. 89 mit ausgekochtem Wasser ganz ausgefüllt. Ganz den Sau
oben aber sei das Glas der Röhre ersetzt durch eine poröse Substanz, z. B. sei die ursprüng- der Glas
lich auch oben offene Röhre oben durch einen gut eingekitteten porösen Stopfen ge- um dem
schlossen. Geht das Wasser (zufolge Kapillarität) durch diesen Stopfen, so verdunstet es Auf F
außen; innen wird es verringert, und es gelingt so, die Hg-Säule höher als 76 cm zu heben, vorrat, €
weil die Kohäsions- und Adhäsionskraft des eingeschlossenen Wassers sehr groß ist. Wasser :
In Anlehnung an diesen Versuch sieht die Kohäsionshypothese des Saftsteigens Wasser
in den Pflanzen den Mechanismus des Wasserhebens nur im Saugvermôgen der lebenden moe (ho
Zellen der Blätter; sobald diese durch die Transpiration Wasser in die Luft abgeben, saugen schließt,
sie in das dadurch entstandene Vakuum die in den Gefäßträgern durch den ganzen Baum wodurch
bis zu den Wurzelspitzen vorhandenen Wassersäulen nach. Daß hier Wasser höher als { 104.
ro m aufgesaugt werden kann, wird ermóglicht eben durch die groBe Kohásion des Wassers, druck
welche das ReiBen so langer Wasserfäden verhindert. 2
i : : ; ; ändert
Vielleicht wirken hier Erscheinungen analog Fig. 83, wobei, wenn es sich um das 6
Hinaufdrücken des Wassers handelt, durch den LebensprozeB entstehende Gas- 7 em g
blasen diese Flüssigkeitssáule unterbrechen, wie in Fig. 114, wodurch die Flüssigkeits- Beim (
sáule, weil durch Gasblasen unterbrochen, gleichsam leichter wird Boden
(Mariottesche Ketten). einer €
103. In Fig. gor muD, wenn der Heber einmal mit Wasser Über d
(oder einer anderen Flüssigkeit) spitze |
gefüllt ist, das Wasser aus 4 nach regulie:
B flieBen, solange B tiefer liegt als Spitze
A. Gäbe es keinen Luftdruck, den Ba
also im luftleeren Raume, würde Am.
jeder der beiden Schenkel für sich der Sk
allein nach seiner Seite ausflieBen. geht n:
Hier hilft aber, wie bei den Versuchen im bei S1
$102, die Kohásion des Wassers ganz bedeu- Ein
Fig. 91. = =
tend mit. Mit ausgekochtem Hg fließt ein geben,
solcherHeber auch in ausgepumptem Raume, solange die beidenSchenkelnicht allzu lang sind. man ci
Es kónnen auch Gase abgehebert werden. À in Fig. 91 kann z. B. CO, sein, welche nach ; net
B abflieBt. Da CO, als Gas ohne Kohäsion ist, wirkt dabei nur der Luftdruck. lischerr