Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
     
   
  
   
    
    
   
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
8o II. Mechanik 
  
Man kann daher durch Aufsetzen einer Nase und Mund umschlieBenden Maske die 
Lunge mit einem Apparate verbinden, der verdichtete Luft zum Einatmen liefert, indes 
durch eine Hahndrehung beim Ausatmen die Lunge mit der àuBeren Luft kommuniziert: 
Nachhilfe beim Einatmen. Ein umgekehrtes Verfahren erleichtert das Ausatmen. Beides 
wird therapeutisch verwendet. 
Der Atemapparat ist abwechselnd Saug- und Druckpumpe. Das Ein- 
und Ausströmen der Luft erzeugt durch Reibung Geräusche, die von 
großer diagnostischer Bedeutung sind. 
Für Untersuchungen ist es oft notwendig, die ein- und ausgeatmete Luft zu trennen. 
Hierzu geeignete Ventile zeigt Fig. 108, oben ein Wasserventil, unten ein Klappenventil 
aus Aluminium. a ist z. B. mit 
der áuferen Luft verbunden, b 
mit einem Spirometer, Fig. 109, 
einem  ausáquilibrierten — Gaso- 
meter, welches die ausgeatmete 
Luft aufnimmt vnd ibr Volumen 
zu messen gestattet. 
Eine Ausatmung lieiert für 
einen gesunden erwachsenen Men- 
schen etwa 500cm? , Atmungs- 
luft''. Beisehr starker Exspiration 
T gehen noch etwa weitere 1500 cm? 
Fig. 108. Fig. 109; ,Reserveluft' ‘heraus. Dann 
bleiben aber immer noch ca. 1000 cm? Luft dauernd in der Lunge zurück, „Residual- 
luft". Wenn andrerseits bei einer normalen Einatmung 500 cm? inspiriert worden 
sind, kann man bei groBer Anstrengung noch weitere 1500 cm? (,, Komplementarluft®) 
einatmen, so daB Komplementàr-, Atmungs- und Reserveluft (= 1500 — 500 + 1500 
— 3500 cm3), die Vitalkapazität der Lunge, das Maximum des Luftwechsels bei 
einem Atemzuge darstellt. Bei groBer Anstrengung fassen also die Lungen in Summe 
4500 cm3. 
Taucher, welche ohne besondere Vorrichtung unter Wasser gehen, sog. Nackt- 
taucher, atmen vorher móglichst viel Luft ein; diese, 4500 cm} = v, steht unter Luft- 
druck f,— 1 Atm. Unter Wasser wird dann diese Luft durch den Wasserdruck (1 Atm. 
pro 1o m Tiefe) zusammengepreDt, wobei das Minimum hóchstens v, — 1000 cm? werden 
kann (Residualluft); der Druck sei dann p,. Nun ist nach Boyle-Mariotte p,v; = $0, 
I - 4500 
Jr — 4,5 Atm. Davon kommen 3,5 Atm. auf den Wasserdruck, was einer 
Tiefe von etwa 35 m entspricht. Das ist auch die größte Tiefe, zu der geschickte Nackt- 
taucher kommen. 
113. Rotationspumpe. Als Beispiel einer solchen sei die Gaedesche 
Kapselpumpe geschildert. Sie verdünnt trockenes Gas rasch bis auf 
o,or mm Hg und kann auch als Luftgebläse verwendet werden. 
3 in Fig. 110 ist ein hohler horizontaler Metallzylinder, vorne und 
hinten durch eine vertikale kreisförmige Metallwand (nicht gezeichnet) 
abgeschlossen. a und b sind Lócher in der Zylinderwand mit Schlauch- 
ansätzen. In diesem feststehenden Hohlzylinder rotiert (Pfeilrichtung in 
Fig. 110) ein kleinerer massiver Zylinder g, dessen Achse zu der des 
großen Zylinders exzentrisch steht. Dieser Zylinder stößt oben an die 
äußere Zylinderfläche; seine Vertikalwände stoßen an die vordere und 
  
  
  
  
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