von Eigenwellen des Gebildes so zu superponieren, daß ihre
Wellenfunktionen sich überall im Konfigurationsraum durch
Interferenz gegenseitig auslöschen und nur in dem betreffenden
Punkt verstärken. Dann wäre nämlich die Wahrscheinlichkeit
aller übrigen Konfigurationspunkte gleich Null, und nur für den
ausgezeichneten Punkt wäre sie gleich Eins. Um diesen einen
Punkt ganz scharf herauszuheben, würden aber unendlich kleine
Wellenlängen, also unendlich große Impulse notwendig sein.
Man muß also, um wenigstens ein annähermd brauchbares Re-
sultat erzielen zu können, statt eines scharfen Konfigurations-
punktes ein endliches, wenn auch kleines Gebiet des Konfigu-
rationsraumes, ein sogenanntes Wellenpaket, zugrunde legen,
womit schon ausgedrückt ist, daß die Bestimmung der Lage
eines Konfigurationspunktes nach der Wellentheorie immer mit
einer gewissen Unsicherheit verbunden ist.
Wenn man aber nun weiter dem betrachteten materiellen
Punktsystem außer einer bestimmten Konfiguration auch noch
eine bestimmte Größe des Impulses zuschreiben will, so darf
man nach dem Quantenpostulat streng genommen nur eine
einzige Welle von ganz bestimmter Wellenlänge zur Dar-
stellung verwenden, und die Beschreibung ist wiederum un-
möglich. Falls aber auch in der Größe des Impulses eine gewisse
kleine Unbestimmtheit gelassen wird, so ist das gewünschte
Ziel unter Umständen durch Benützung von Wellen innerhalb
eines engen Frequenzbereichs wenigstens mit gewisser An-
näherung zu erreichen.
Also sowohl die Lage als auch der Impuls eines materiellen
Punktsystems läßt sich nach der Wellenmechanik stets nur mit
einer gewissen Unsicherheit definieren, und zwar besteht zwi-
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