Das Potential behauptet den Vorrang vor der Kraft Das i:
nicht allein deshalb, weil die physikalische Gesetzlichkeit Verfal
durch seine Einführung eine einfachere Form annimmt, braucl
sondern auch weil die Bedeutung des Potentialbegriffes zu kór
viel weiter reicht als die des Kraftbegriffes, namentlich Sinne
auch über das Gebiet der Mechanik hinaus bis in das ungsv
Gebiet der chemischen Verwandtschaftslehre, wo von wir al
Newtonscher Kraft überhaupt nicht mehr die Rede sein lische:
kann. Freilich muß zugegeben werden, daß der Begriff eingef
des Potentials nicht den einleuchtenden Vorteil der un- strahi
mittelbaren Anschaulichkeit besitzt, welcher dem der Kraft Zutat,
vermöge seiner Beziehungen zum Muskelsinn innewohnt, digem
und daß daher durch die Elimination des Kraftbegriffes freien.
auch die Anschaulichkeit der physikalischen Gesetze eine und h:
wesentliche Einbuße erleidet. Aber diese Entwicklung ten F
liegt in der Natur der Sache. Die physikalische Gesetzlich- erhalt
keit richtet sich eben nicht nach den menschlichen Sinnes- wieder
organen und dem ihnen entsprechenden Anschauungs- welt.
vermögen, sondern nach den Dingen selber. Er 1st
Immerhin wird es nach meiner Meinung bei der Ein- und A
führung in die Mechanik für den Unterricht stets not- sich st
wendig bleiben, zunächst von der Newtonschen Kraft morph
auszugehen, ebenso wie man in der Optik zunächst vom Der
Farbensinn und in der Thermodynamik zunächst vom begrifi
Wármesinn ausgeht, obwohl diese Grundlage später durch schild.
eine prázisere ersetzt wird. Wir dürfen auch nicht ver- ene gi
gessen, dab die Bedeutung aller physikalischen Begriffe nur.
und Sätze fiir uns in letzter Linie doch wieder auf ihren gewor
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| | Beziehungen zu den menschlichen Sinnesorganen beruht. van L
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