MEINE HOCHVEREHRTEN
DAMEN UND HERREN!
In der Zeit ernster Not und tiefer Demütigung, welche
unser hartgeprüftes Vaterland gegenwärtig zu erdulden
hat, muß jeder Deutsche es als Ehrenpflicht empfinden,
sich freudig zu seinem Volke zu bekennen und in dem
ıhm gewiesenen Wirkungskreise nach seinen besten Kräf-
ten an dem Wiederaufbau des Zerstörten mitzuarbeiten.
Auch auf dem Gebiete der Kulturgüter haben wir schwere
Einbußen erlitten, und es gilt die Anstrengungen zu ver-
doppeln, damit Deutschland allmählich seinen früher mit
Ehren und mit wachsendem Erfolge behaupteten Platz
unter den Völkern zurückgewinnt. Wenn wir gewahren,
daß es gegenwärtig immer noch große, sich als inter-
national bezeichnende wissenschaftliche Organisationen
gibt, welche in ihren Satzungen die Beteiligung deut-
scher Gelehrter ausdrücklich ablehnen, so muß es diesen
ein verstärkter Ansporn sein, durch den Umfang und
durch die Gediegenheit ihrer Arbeit den Nachweis zu
liefern, daß die deutsche Wissenschaft noch lebendig ist
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