Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
    
Beweis 87 
systems abhingige Grobe im Endzustand einen gróDeren! Wert 
besitzt; als im Anfangszustand. Der zweite Hauptsatz der 
Thermodynamik besagt also, daß in der Natur für jedes Kórper- 
system eine Größe existiert, welche die Eigenschaft besitzt, 
bei allen Veränderungen, die das System allein betreffen, ent- 
weder konstant zu bleiben (bei reversibeln Prozessen) oder an 
Wert zuzunehmen (bei irreversibeln Prozessen); Diese Größe 
; heift nach Crausius die ,,Entropie“ des Systems. Die Beweis- 
| führung im folgenden Kapitel geht darauf hinaus, den mathe- 
- matischen Ausdruck der Entropie eines Systems zu bestimmen 
und den Nachweis ihrer Eigenschaften zu führen, und zwar 
zunächst für ideale Gase, weil nur für diese eine exakte Zustands- 
; gleichung vorliegt, sodann auf Grund hiervon auch für alle 
l übrigen Substanzen. 
§ 115. Da es tatsächlich keinen Prozeb in der Natur 
gibt, der nicht mit Reibung oder Wármeleitung verbunden wäre, 
so sind, wenn der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie richtig 
ist, sämtliche Naturprozesse in Wirklichkeit irreversibel, und die 
reversibeln Prozesse bilden nur einen idealen Grenzfall, der aber 
für die theoretische Beweisführung und für die Anwendung auf 
Gleichgewichtszustinde von erheblichér Wichtigkeit ist. 
Zweites Kapitel. Beweis. 
E 8 116. Da der zweite Hauptsatz der Wiáàrmetheorie, ebenso 
1 wie der erste, ein Erfahrungssatz ist, so kann man von seinem 
Beweise nur insofern reden, als sein gesamter Inhalt sich aus 
einem einzigen einfachen Erfahrungssatz von einleuchtender 
Gewißheit deduzieren läßt. Daher stellen wir folgenden Satz 
als durch die Erfahrung, unmittelbar gegeben an die Spitze: „Ks 
7 ist unmöglich,, eine periodisch funktionierende Maschine zu kon- 
t struieren, die weiter nichts bewirkt als Hebung einer Last und 
Abkühlung eines Wàrmereservoirs.? Eine solche Maschine kóünnte 
n zu gleicher Zeit als Motor und als Kàltemaschine benutzt werden, 
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eM aa 
. oder kleineren, je nach der Definition des Vorzeichens jener Grófe. 
? Auf die Temperatur des Reservoirs kommt es hierbei nieht an. 
Wenn eine solche Maschine mit einem Würmereservoir von 1000? C 
n möglich ist, so ist eine solche auch mit einem Reservoir von 0? C móg- 
> | lich. Man braucht sich, um dies einzusehen, nur eines passend ersonnenen 
Carnorschen Kreisprozesses zu bedienen. (§ 91.) 
    
 
	        
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