120 Der zweite Hauptsatx der Wärmetheorie
§ 150. Erster Fall (§ 141). Bei Ausschluß des Wärme-
austausches mit der Umgebung ist nach dem ersten Hauptsatz:
und daher aus (76)
(77) SO.
D. h. unter allen Zustánden des Systems, die bei verhinderter
äußerer Wärmezufuhr auseinander hervorgehen können, ist der
Gleichgewichtszustand durch ein Maximum der Entropie aus-
gezeichnet. Wenn es mehrere Zustünde gibt, in welchen die
Entropie einen Maximalwert besitzt, so stellt jeder derselben
einen Gleichgewichtszustand dar. Wenn aber der Wert der
Entropie in einem bestimmten Zustand gróDer ist als in allen
übrigen in Betracht kommenden, so bezeichnet dieser Zustand
das absolut stabile Gleichgewicht. Denn von ihm aus ist über-
haupt keine Veränderung mehr möglich.
S 151. Zweiter Fall (8 142) Bei konstant gehaltener
Temperatur geht (76) über in:
: U A
(S— p 0
— 9 F8: —A,
d. h. unter allen Zustánden, die das System bei konstant ge-
haltener Temperatur annehmen kann, ist ein Gleichgewichts-
zustand dadurch ausgezeichnet, dab. die freie Energie des
Systems nicht abnehmen kann, ohne daB das System gleich-
zeitig eine áquivalente Arbeit nach auBen hin leistet.
Wenn der Betrag der äußeren Arbeit zu vernachlässigen
ist, wie bei konstant gehaltenem Volumen, oder bei vielen
chemischen Vorgängen, so ist 4 = 0, und die Bedingung des
Gleichgewichts lautet:
oder nach (71):
P,
d.h. unter allen Zustánden, die bei konstant gehaltener Tem-
peratur ohne Leistung àuDerer Arbeit auseinander hervorgehen
kónnen, ist der stabilste Gleichgewichtszustand durch das ab-
solute Minimum der freien Energie ausgezeichnet.
S 152. Dritter Fall (8 147). Wird aufer der Temperatur
T der Druck p, dem das System unterworfen ist, gleichmàBig
und konstant gehalten, so hat man
(18) de —pôr