Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
160 Anwendungen auf sperñielle Gleichgewichtsxustände 
A Dieser Fall bezeichnet einen Zustand, bei welchem sich im da 
I System alle drei Aggregatzustände nebeneinander vorfinden. Die Di 
vier Gleichungen (120) enthalten vier Unbekannte, nàmlich ur 
T, ^, v,, v, S0 daD ihnen ganz bestimmte Werte dieser vier D; 
GróBen entsprechen. Alle drei Aggregatzustánde kónnen also Sp 
nur bei einer ganz bestimmten Temperatur und ganz bestimmten fe: 
Dichtigkeiten, und daher auch nur bei einem ganz bestimmten 
Druck nebeneinander im Gleichgewicht existieren. Wir wollen 
  
  
| diese Temperatur die ,Fundamentaltemperatur* und den ent- F 
| sprechenden Druck den Fundamentaldruck der Substanz nennen, y 
| Die Fundamentaltemperatur ist nach den Gleichungen (120) sc 
| durch die Bedingung charakterisiert, daß für sie der Druck des 
| über der Flüssigkeit gesáttigten Dampfes gleich ist dem Schmelz- G- 
| druck. Dann folgt mit Notwendigkeit durch Addition der beiden ZU 
| letzten Gleichungen, daß jener Druck auch gleich dem Subli- st 
| mationsdruck ist, bei welchem die feste Substanz mit der gas- 50 
Hi fórmigen in Berührung ist. SH 
Hi Sind die Fundamentalwerte gefunden, so berechnen sich aus ur 
i | den äußeren Bedingungen im § 166 Sc 
| M, + M, + My, = M m 
(121) | Mo + Mov, Mv V " 
Mu + Mu, + Mu =U pe 
die Massen M,, M,, M, der in den verschiedenen Aggregat- ge 
zustànden befindlichen Teile des Systems in eindeutiger Weise. T: 
Doch hat diese Lósung nur dann einen physikalischen Sinn, ZU 
wenn die Werte von M,, M,, M, sámtlich positiv ausfallen. Ik 
S 187. Bestimmen wir z. B. den Fundamentalzustand des dé 
Wassers. Da für 09 C. der Druck des über flüssigem Wasser Be 
gesättigten Dampfes 4,58»m, der Schmelzdruck des Eises aber zt 
760mm Beträgt, so ist 0? nicht die Fundamentaltemperatur des K 
Wassers. Nun nimmt aber der Schmelzdruck des Kises mit A 
steigender Temperatur ab, während der Druck des über fliissigem de 
in 
Wasser gesättigten Dampfes wächst; folglich wird für eine etwas 
höhere Temperatur als 0° ein Zusammenfallen jener beiden SE 
Drucke eintreten. Nach der Gleichung (114) steigt die Schmelz- di 
temperatur des Eises bei Erniedrigung des Druckes von 760mm ; 
e 
bis 4,58*" um nahezu 0,00759. Die Temperatur 0,0075? C. ist 
also sehr angenàhert die Fundamentaltemperatur des Wassers,
	        
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