Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
    
     
  
  
  
   
  
  
  
  
186 Anwendungen auf spexielle Gleichgewichtszustände 
| Dann sind sämtliche innere Variable vollständig bestimmt, sie 
i bilden einen ,(« + 2)fachen Punkt“. Durch Abänderung der 
| äußeren Bedingungen, wie z. B. durch Wärmezufuhr, Kom- 
  
  
pression, weiteren Zusatz von Substanzmengen, werden nur die d. 
i Gesamtmassen der Phasen, nicht aber ihre innere Beschaffen- De 
I heit, einschließlich "Temperatur und Druck, alteriert. Dies gilt eit 
I so lange, bis etwa eine der Phasen die Masse Null annimmt rai 
| und somit ganz aus dem System verschwindet. de 
| Für « —1 hat man hier 5 —3, d. h. ein einziger Bestand- 
“I teil kann sich hôchstens in drei Phasen spalten und bildet dann Be 
li einen dreifachen Punkt. Ein Beispiel für diesen Fall liefert eine So 
| Substanz, die sich in drei Aggregatzuständen nebeneinander de 
| befindet, wie im vorigen Kapitel ausführlich untersucht wurde. im 
| Für Wasser ist z. B., wie § 187 gezeigt wurde, im dreifachen ch 
| Punkt die Temperatur 0,0075? C., der Druck 4,589" Quecksilber. Sy 
| Die drei Phasen brauchen aber nicht verschiedenen Aggregat- wi 
| zuständen anzugehören, so z. B. gibt es Substanzen, wie Schwefel, nic 
| | die im festen Zustand verschiedene Modifikationen bilden können. sir 
I Dann stelit jede Modifikation eine besondere Phase dar, und es zia 
il | gilt der Satz, dab, wenn zwei Modifikationen einer Substanz mit 
einer dritten Phase derselben Substanz, etwa mit ihrem Dampfe, zu 
koexistieren sollen, dies nur bei einer ganz bestimmten Tempe- ist 
ratur und bei einem ganz bestimmten Druck geschehen kann. Fl 
Für «-—2 erhàlt man einen vierfachen Punkt. So liefern ge 
die beiden unabhängigen Bestandteile SO, (schweflige Säure) ze) 
und H,O die vier koexistierenden Phasen: S0,.7 H,O fest, SO, rai 
in H,O gelóst flüssig, SO, flüssig, SO, gasfórmig, Temperatur 
12,1? C, Druck 177389" Quecksilber. Die Frage, ob SO, in als 
wäßriger Lösung ein Hydrat bildet, berührt nach der Aus- stä 
einandersetzung im 8 198 die Bedeutung der Phasenregel in all 
keiner Weise. Kin anderes Beispiel für zwei unabhängige Be- we 
standteile in einem vierfachen Punkt wird gebildet von einer de 
wäßrigen Kochsalzlösung in Berührung mit festem Salz, Eis und de: 
Wasserdampf. Ur 
Ferner liefern x = 3 unabhängige Bestandteile, wie Na,SO,, de: 
MgSO, und H,O, einen fünffachen Punkt, nämlich das Doppel- an 
sala Na,Mg(SO,,-4H,O (Astrakanit) die beiden einfachen Salze Ei 
kristallisiert, wäßrige Lösung und Wasserdampf, Temperatur ka 
  
21,5? C., Druck etwa 10** Quecksilber. 
   
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.