der
llo-
ent
yo-
für
ler-
ing
ohl
3Be-
on
ur,
‘en
ne
3e-
on-
en
)n-
le-
in-
System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen 189
in einem speziellen Fall diese Konzentrationen einander gleich
werden, erhält man eine Erscheinung, die ganz analog ist dem
Phánomen des kritischen Punktes bei einer homogenen Sub-
stanz (kritische Lósungstemperatur zweier Flüssigkeiten).
§ 209. Betrachten wir endlich noch kurz den Fall:
m= 1.
Hier ist die Zahl der Phasen um Eins geringer als die der
unabhängigen Bestandteile, und die innere Beschaffenheit aller
Phasen hängt also außer von Temperatur und Druck auch von
einer dritten willkürlich zu wühlenden Variabeln ab. So ist z. B.
« = 8, @ = 2 für eine wàBrige Lösung zweier isomorpher Sub-
stanzen (Kaliumchlorat und Thalliumchlorat) in Berührung mit
einem Mischkristall, welcher als physikalisch homogener Körper
eine einzige Phase darstellt. Bei Atmosphärendruck und einer
bestimmten Temperatur wird je nach der Zusammensetzung des
Mischkristalls die Konzentration der Lósung eine verschiedene
sein, so dab man von einer ,gesüttigten^ Lósung der beiden Sub-
stanzen von bestimmter Zusammensetzung gar nicht sprechen
kann. Erst wenn auBer dem Mischkristall sich noch eine zweite
feste Phase, etwa ein zweiter anders beschaffener Mischkristall,
aus der Lôsung niederschlägt, wird die innere Beschaffenheit
des Systems durch Temperatur und Druck allein bestimmt. Die
experimentelle Untersuchung der Gleichgewichtszustéinde solcher
Systeme kann auch umgekehrt dazu dienen, um an der Hand
der Phasenregel zu entscheiden, ob ein aus einer wibrigen
Lósung zweier Stoffe erhaltener fester Niederschlag der beiden
Stoffe eine einzige Phase, also z. B. einen Mischkristall von ver-
ünderlicher Konzentration bildet, oder ob die beiden Stoffe in
zwei r¨ich aneinandergrenzenden Phasen anzunehmen sind.
Denn offenbar trifft die zweite oder die erste Annahme zu, je
nachdem die Konzentration der angrenzenden wáDrigen Lósung
bei bestimmter Temperatur und bestimmtem Druck eine ganz
bestimmte ist oder nicht.
§ 210. Wenn die Ausdrücke der Funktionen Q', $^...
für jede einzelne Phase bekannt sind, so kann man aus den
Gleichungen (149) unmittelbar alle Einzelheiten eines Gleich-
gewichtszustandes des Systems entnehmen. Jenes ist aber im
allgemeinen durchaus nicht der Fall; wenigstens läßt sich über