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240 Anwendungen auf spexielle Gleichgewichtszustinde
Es sollen nun einige der wichtigsten speziellen Fälle näher
besprochen werden. Die Anordnung ist in erster Linie nach
der Zahl der unabhängigen Bestandteile des Systems (8 198), in
zweiter nach der Zahl der Phasen eingerichtet.
$ 260. Ein unabhängiger Bestandteil in einer Phase. Nach
der Phasenregel hängt der innere Zustand der Phase von zwei
Variabeln ab, also z. B. von der Temperatur 7 und dem
Druck p. Dabei kann die Phase beliebig viele Molekülarten
enthalten. So wird eine Quantität flüssiges Wasser außer den
einfachen H,O-Molekülen auch Doppel- und mehrfache Moleküle,
ferner Moleküle H, und O,, auch H,O,, ferner geladene Ionen
H, HO und O usw. in endlichem Betrage enthalten. Die
elektrischen Ladungen der Ionen spielen in der Thermodynamik
keine besondere Rolle, solange nicht die elektrischen Kräfte mit
den thermodynamischen in Kollision geraten, was nur und immer
dann eintritt, wenn die thermodynamische Gleichgewichtsbedingung
eine Verteilung der Ionen in den verschiedenen Phasen des
Systems verlangt, bei welcher vermöge der unveränderlichen
Ladungen der Ionen freie Elektrizität im Innern einer Phase
auftreten müßte. Einem solchen Zustande widersetzen sich die
elektrischen Kräfte mit großer Stärke, und es tritt eine Ab-
weichung von dem rein thermodynamischen Gleichgewicht ein,
welche andrerseits durch entstehende Potentialdifferenzen zwischen
den betreffenden Phasen kompensiert wird. Eine allgemeine Über-
sicht über diese elektromolekularen Erscheinungen läßt sich ge-
winnen, wenn man den Wert der Energie des Systems durch
Hinzufügung elektrischer Glieder verallgemeinert. | Doch be-
schrànken wir uns hier auf die Betrachtung unelektrischer Zu-
stinde, und brauchen daher gar keine Rücksicht zu nehmen
auf die elektrischen Ladungen der Ionen, die wir einfach wie
andere Moleküle behandeln.
In dem vorliegenden Falle sind also die Konzentrationen
sämtlicher Molekülarten durch 7 und p bestimmt. Eine Be-
rechnung der Konzentrationen ist bisher nur'für die Ionen
+ E He
H und HO gelungen (die Zahl der O-Ionen ist dagegen zu ver-
nachlàssigen) und zwar u. a. durch die Messung der elektrischen
Leitfähigkeit der Lösung, die allein von den Ionen herrührt.
Nach KourravscH und HEyDWEILLER ist der Dissoziationsgrad
Zu
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