18 Grundtatsachen und Definitionen
Stickstoff zu kondensieren, solange die Temperatur .nicht unter
die kritische Temperatur, die bei diesen Substanzen sehr tief
liegt, erniedrigt wurde.
$29. Man sieht aus der Figur 1 auch, daß es gar keine
bestimmte Grenze gibt zwischen dem gasfôrmigen und dem
flüssigen Zustand, da man leicht aus dem Bereich der ent-
schieden gasförmigen Zustände, z. B. vom Punkte C aus, auf
einer Kurve, die um den kritischen Punkt oben herumführt, in
das Gebiet der entschieden flüssigen Zustände, z. B. nach 4,
kommen kann, ohne irgendwo einen gesättigten Zustand zu
überschreiten. Man erwärme z. B. den Dampf bei konstantem
Volumen über die kritische "Temperatur hinaus, und kühle ihn
hierauf bei konstant gehaltenem Druck bis unter das kritische
Volumen ab. Dann tritt niemals Kondensation ein, und doch
befindet man sich schließlich im Gebiet der unzweifelhaft
flüssigen Zustände. Die frühere prinzipielle Unterscheidung
zwischen‘ Flüssigkeiten, Dämpfen und Gasen muß daher als
nicht mehr durchführbar fallen gelassen werden.
Auch der in neuerer Zeit gemachte Vorschlag, diejenigen
Zustände, welche einer höheren Temperatur als der kritischen
-angehôren, als gasfôrmig, die übrigen dagegen als dampffórmig
oder flüssig zu bezeichnen, je nachdem sie in der Figur 1 rechts
oder links von den theoretischen Gebieten liegen, hat gewisse
Unzutriglichkeiten im Gefolge, da hierdurch namentlich eine
Grenze einerseits zwischen Flüssigkeit und Gas, andererseits
zwischen Dampf und Gas festgesetzt wird, die keine unmittel-
bare physikalische Bedeutung hat. Denn das Überschreiten
der kritischen Temperatur bei einem anderen als dem kritischen
Druck unterscheidet sich in keiner wesentlichen Hinsicht von
dem Überschreiten irgend einer anderen Temperatur.
§ 30. Der kritische Punkt läßt sich leicht aus der all-
gemeinen Zustandsgleichung berechnen. Denn für ihn gelten
nach 8 28 die Gleichungen:
epa a a
C3 EE)"
von denen die erste besagt, daB die Tangente der Isotherme
in K parallel der Abszissenachse' verlàuft, die zweite, daB die
. Isotherme in K einen Wendepunkt besitzt.
ZU
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C
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