Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

   
Allgemeine Formulierung 41 
den nämlichen Endzustand übergeführt wird, und daß von den 
äußeren Wirkungen keine übersehen und keine doppelt in An- 
schlag gebracht wird. 
S 60. Als erste Anwendung besprechen wir die berühmten 
Versuche von Jovrz. Derselbe verglich die äußeren Wirkungen, 
die entstehen, wenn gewisse Gewichte beim Herabsinken um eine 
gewisse Hóhe einmal nur mechanische Arbeit hervorbringen 
(z. B. Hebung einer Last), ein anderes Mal mittels geeigneter 
Vorrichtungen durch Reibung Wärme erzeugen. Hierbei kann 
man die Anfangs- und die Endruhelage der Gewichte als ersten 
und zweiten Zustand des Systems, die erzeugte Arbeit und die 
erzeugte Wärme als äußere Wirkungen betrachten. Im ersten 
Falle, wo durch das Herabsinken der Gewichte nur mechanische 
Arbeit erzeugt wird, ist die Berechnung des mechanischen 
Äquivalents der äußeren Wirkungen einfach und erfordert keinen 
besonderen Versuch: dasselbe ist nach den. Gesetzen der 
Mechanik immer gleich dem Produkt der Schwere der Gewichte 
und der durchfallenen Hóhe, ganz unabhángig von der Beschaffen- 
heit des Apparates, den man zur Erzeugung der mechanischen 
Arbeit benutzt (Hebel, Rolle, Flaschenzug), und von der Schwere 
der gehobenen Last. Diese Unabhängigkeit bildet schon eine 
Forderung des Prinzips der Erhaltung der Energie (8 58) Im 
zweiten Falle ist eine genaue Messung der Temperaturerhöhung 
erforderlich, welche die geriebenen umgebenden Körper (Wasser, 
Quecksilber) erleiden, sowie deren Wärmekapazität, um daraus 
die Anzahl Kalorien bestimmen zu können, welche in ihnen die 
nämliche Temperaturerhöhung bewirkt. Dabei kommt es natür- 
lich gar nicht darauf an, welche Vorstellungen man sich über 
den Vorgang der Wärmeerzeugung durch Reibung im einzelnen 
macht, sowie über den Verbleib der in den geriebenen Körpern 
erzeugten Wärme, sondern einzig und allein darauf, daß der 
durch Reibung in der betreffenden Flüssigkeit hervorgerufene 
Zustand identisch ist mit einem, der durch Zuführung einer 
bestimmten Anzahl Kalorien herbeigeführt werden kann. 
Indem nun Jovnz, dem Prinzip der Erhaltung der Energie 
gemäß, die dem Fall der Gewichte entsprechende mechanische 
Arbeit gleichsetzte dem mechanischen Äquivalent der durch die 
Reibung erzeugten Wärme, wie sie durch die Anzahl der ge- 
wonnenen Kalorien bestimmt wird, fand er, dab das mechanische 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
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