Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

  
48 Der erste Hauptsatx der Wärmetheorie 
klein, daß es schon einer sehr beträchtlichen Temperaturänderung 
des Gases bedurft hätte, um eine merkliche Temperaturänderung 
des Wassers hervorzurufen. Zuverlàssigere Resultate liefert eine 
wesentliche Modifikation des Verfahrens, welche von W. TuHowsoN 
(später Lord KELvInN) ersonnen und von ihm in Gemeinschaft mit 
JOULE zu sorgfältigen Messungen benutzt worden ist; sie beruht 
darauf, daß man das Gas durch künstliche Verlangsamung des 
Ausflusses unmittelbar in den zweiten Gleichgewichtszustand 
überführt und dann die Temperatur 7, direkt im Gase mißt. 
Es strömt hierbei nicht eine begrenzte. Gasmasse tumultuarisch 
in ein Vakuum ein, sondern das Gas wird in einem unbegrenzten 
stationären Strom verhältnismäßig langsam aus einem Raum 
höheren Druckes p, in einen Raum niedrigeren Druckes p, (die 
Atmospháre) übergeführt, indem es durch eine Róhre von Buchs- 
baumholz, welche an einer Stelle mit einem schwer durchlässigen 
Pfropfen von Watte oder gezupfter Seide verstopft ist, hindurch- 
geprebt wird. Was zunächst die Messungsresultate betrifft, so 
ergeben sie bei stationàr gewordenem Zustand für Luft eine 
sehr kleine, für Wasserstoff eine noch sehr viel kleinere, kaum 
meDbare Temperaturünderung des Gases, weshalb man zu dem 
SchluB berechtigt ist, daB für ein ideales Gas die Temperatur- 
änderung ganz verschwindet. 
Hieraus läßt sich nun ein Schluß auf die innere Energie 
idealer Gase ziehen. Wenn nach Eintritt des stationàren Zu- 
standes eine gewisse zu beiden Seiten und innerhalb des 
Pfropfens befindliche Masse des Gases sich so weit vorwürts 
bewegt hat, daB vor dem 'Pfropfen das Gasvolumen Y, ver- 
schwunden, hinter dem Pfropfen das Gasvolumen V, hinzu- 
gekommen ist, so hat das aus der betrachteten Gasmasse 
und dem Pfropfen bestehende System gewisse Einwirkungen 
von auDen erfahren, deren mechanisches Äquivalent Q + A aus 
den in der Umgebung eingetretenen Änderungen zu berechnen 
ist. Nun findet in der äußeren Umgebung keine Temperatur- 
änderung statt;. denn das Holz der Röhre leitet die Wärme 
so gut wie gar nicht von oder nach außen; daher ist Q — 0. 
Die Arbeit ferner, welche auf das Hindurchpressen unter 
dem konstanten Druck p, verwendet worden ist, und welche, 
wie leicht einzusehen, durch das Produkt p, V, dargestellt wird, 
ist für ein ideales Gas nach dem Bovrrzschen Gesetz gerade 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
    
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