Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
    
  
  
  
  
  
  
    
    
66 Der erste Hauptsatx der Wärmetheorie | 
also bei der Vergleichung des Endzustandes mit dem Anfangs- | D 
zustand ganz auDer Betracht lassen. Dagegen haben die beiden 
Wirmebehilter ihren Zustand geàndert, und auDerdem ist eine 
gewisse positive äußere Arbeit A' — — A gewonnen worden, d. h. | Si 
es befinden sich am SchluB des Prozesses etwa gewisse Gewichte, | do 
die bei der Kompression und bei der Ausdehnung verwendet 1st 
wurden, auf einer gróDeren Hóhe als am Anfang, oder es ist au 
eine. elastische Feder, die zu dem gleichen Zweck diente, am vo 
Schluß stärker gespannt als sie es am Anfang war. Andrer- | su 
seits hat der Wärmebehälter T, die Wàrmemenge Q, abgegeben, ck 
der káltere Wármebehálter T, die kleinere Wàrmemenge Q,'— 
— Q, empfangen, und die verschwundene Wárme ist áquivalent 
der gewonnenen Arbeit. Man kann das kurz so ausdrücken, 
daB man sagt: Die Wàrmemenge Q, von der Temperatur T, ist 
zum einen Teil (Q, zur tieferen Temperatur T, übergegangen, | 
zum andern Teil (Q, — Q,/ — Q,-- Qj) in Arbeit verwandelt | 
worden. Man hat also in dem CARNOTschen Kreisprozeh, aus- 
geführt mit einem idealen Gase, ein Mittel, um einem Kôrper | 
Wärme zu entziehen und dafür Arbeit zu gewinnen, ohne dab | 
irgend eine andere Veránderung in der Natur zurückbleibt, als | 
daB auDerdem eine gewisse andere Wármemenge aus einem | 
Körper von höherer Temperatur zu einem Körper von tieferer 
Temperatur übergeht. 
Da der beschriebene Prozeß aber umkehrbar ist, so kann 
| man ihn auch in der Weise realisieren, daß bei unveränderten 
HI Temperaturen und Volumina die GróDen Q,, Q,, A ihr Vor- 
Il | zeichen àndern. Dann ist Q, und A positiv, Q, — — Q,' negativ, 
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d. h. der wärmere Behälter T, empfängt die Wärme Q,, und 
zwar zum Teil (Q,) aus dem kälteren Behälter 7,, zum Teil 
| aus aufgewendeter Arbeit (4. Man hat also in dem umgekehrt | 
Lu ausgeführten CARnNoTschen Prozeß ein Mittel, um Wärme aus | 
li einem kälteren in einen würmeren Kórper zu schaffen, ohne 
I daß irgend eine andere Veränderung in der Natur zurückbleibt, 
als daß außerdem eine gewisse Arbeit in Wärme verwandelt 
wird. Wir werden später sehen, daß für den Erfolg des CARNOT- 
schen umkehrbaren Kreisprozesses die Natur des Zwischenträgers 
prinzipiell unwesentlich ist, daß also ein ideales Gas darin von 
keiner anderen Substanz übertroffen oder unterboten wird 
(vgl. 8 137).
	        
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