Full text: Abhandlungen zur Thermodynamik

   
Js 
  
Ueber galvanische Ströme ete. 5 
2) Unter Einfluss dieser Durchströmung kommt in der 
elektrolytischen Zelle, die wir mit zwei gleichartigen Metall- 
elektroden versehen und mit einer Lösung desselben Metalls 
von ungleichmässiger Concentration gefüllt denken, eine Ueber- 
führung des Salzes im Elektrolyten zu Stande. Die Veränderung, 
die hierdurch im Zustande der Flüssigkeit entsteht, können 
wir aber dadurch beseitigen, dass wir aus allen Schichten der 
Flüssigkeit, wo der Strom die Flüssigkeit verdünnt, soviel 
Wasser, als zugeführt wird, verdampfen lassen; umgekehrt, wo 
der Strom die Flüssigkeit concentrirt, die entsprechende Menge 
Wasser durch Niederschlag von Dämpfen zuführen. Wenn 
man in dieser Weise den Zustand innerhalb der Flüssigkeit 
vollkommen constant erhält, so muss das Anion ganz an seiner 
Stelle bleiben, weil sich von diesem an keinem Ende etwas 
ausscheidet und nichts dazukommt.?) Vom Kation dagegen muss 
dureh jeden Querschnitt der Strombahn eine der Stromstürke 
vollkommen üquivalente Menge gehen, da an der Anode ein 
volles Aequivalent aufgelöst, an der Kathode niedergeschlagen 
wird. Da nun die Verschiebung des Anion gegen das Wasser 
sich zu der des Kation gegen das Wasser, wie (1 —n):n 
verhält, so muss das Wasser mit einer Geschwindigkeit vor- 
würts gehen, welehe (1 — ») von der des Kation beträgt. 
Wenn also 1 elektrolytisches Aequivalent des Salzes verbunden 
ist mit ¢ Gewichtstheilen Wasser, und durch ein Flichenstiick 
dw der Strom von der Diehtigkeit ? die Quantitüt ?d« des 
Kation, in Aequivalenten ausgedrückt, führen soll, so müssen 
dureh dasselbe q-(1 — n)idw Gewichtstheile Wasser gehen, 
um die Theile des Anion an ihrer Stelle zu erhalten. 
Diese ¢(1 — «)?-d« betragende Menge Wasser führt mit 
sieh als aufgelóste Bestandtheile (1 — n)i-dw  Aequivalente 
des Kation [716] sowohl als des Anion. Die Elektrolyse 
treibt durch denselben Querschnitt »-:2.dc des Kation vor- 
würts und (1 — »)2-d«w des'Anion rüekwürts, daher in Summa 
ein Aequivalent des Kation vorwürts geht und das Anion an 
seiner Stelle bleibt. 
Wenn wir also mit w, v, w die Componenten der elektri- 
sehen Strómung parallel den z, y, : bezeichnen, berechnet naeh 
der Menge Elektricität, die in der Zeiteinheit die Einheit der 
Flüche passirt: so ist die Zunahme der Wassermenge in dem 
Volumenelemente dz, dy, dx naeh bekannten hydrostatischen 
Gesetzen für die Zeiteinheit 6) 
  
  
	        
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