29 H. Helmholtz.
veil man nieht mit der Diffusion zweier Flüssigkeiten zu
kämpfen hat, und das Ganze selbst vollständig in Glas ein-
schmelzen kann. Ihre elektromotorische Kraft ist in besonders
auffallender Weise von der Temperatur abhängig. Hr. L.( lark*)
selbst hat angegeben, dass die Kraft bei Steigerung um 1° C.
um 0,06 Procent abnimmt. Das Maximum dieser Veränder-
lichkeit tritt ein, wenn man Pulver des Zinksalzes sowohl auf
dem ( Quecksilber z zwischen dessen Sulfat, wie auf dem flüssigen
Zink amalgam ruhen lässt. Ich fand jene Grósse dann 0,08
Procent; sie nahm bei starker Verdünnung der Zinklósung bis
auf 0,03 ab, wobei andererseits die elektromotorische Kraft
erheblich amwuchs. Die obige Formel lässt erkennen, dass
bei jener concentrirtesten Lösung die als Wärme abgegebene
Arbeit zu der in der elektromotorischen Kraft wiedererschei-
nenden sich verhält, wie 28)
8. p :p=1:42.
di = À ?
In diesem Falle kann das vom Strome Rene emidete Zinksulfat
sich nicht mehr auflösen und es wird die latente Wärme seiner
Lösung gespart, daher stärkere W ds in der Zell
trotz der sehwücheren elektromotorisehen Kraft. Die Discussion
der thermodynamischen Verhältnisse der I ‚ösungen krystallisir-
barer Salze, welche ich mir später zu geben vorbehalte, zeigt
übrigens ganz allgemein, dass in Ketten von diesem Typus
Verdünnung der Lösung die elektromotorische [27] Kraft um
einen bei zunehmender Temperatur zunehmenden Betrag steigern
misse.
Ketten von ähnlichem Typus, die ich wegen ihrer Rein-
lichkeit und Constanz für ganz schwache Stromintensitäten in
den letzten Jahren vielfach gebraucht habe, in denen das
Mercurosulfat der Clark’schen durch Mercurochlorid (Calomel)
und die Lósung von Zinkvitriol durch eine solche von Zink-
chlorid ersetzt ist, zeigen bei starker Verdünnung der letzteren
Lösung im Gegentheil eine, wenn auch kleine, Zunahme der
Kraft bei steigender "Temperatur.
Ich führe diese Thatsachen an, weil sie erkennen lassen,
dass hier sehr mannigfache Verhältnisse vorkommen. Die thermo-
elektrischen Versuche von Lindig, Bleekrode**), Bouty ***),
Pro roc. e Roy. Soc. XX. 444.
Poggendorff's Annalen Bd. 138, S. 511—604.
Almeida, Journal de Physique Bd. 9, S. 229.