38 H. Helmholtz.
Beispielen hängt der Erfolg wesentlich von der Geschwindigkeit
ab, mit der die elektrolytische Fortführung verschiedener Be-
standtheile in der Flüssigkeit vor sich geht. Dadurch wird
eine weitere Verwickelung der Vorgänge eingeführt, die in
Rechnung gezogen werden muss, und [826] über deren Grösse,
namentlich in eoneentrirteren Lósungen, bisher nur wenige für
unseren Zweck hinreichend vollstindige Messungsreihen vor-
liegen. Von der Einmischung dieses Processes aber kónnen
wir ung frei machen, wenn wir galvanische Elemente mit einer
Flüssigkeit und einer unlósliehen depolarisirenden Substanz
anwenden, wie solehe von Leclanché, Pincus, Warren de la Rue,
Latimer Clark u. A. m. gebaut worden sind.??) Diese Ketten,
zu denen auch die in meiner letzten Mittheilung erwähnten
Kalomelketten gehóren, sind allerdings nieht im Stande, starke
dauernde Stróme zu geben, aber zur Messung elektromotorischer
Krüfte naeh Poggendorífs Methode der Compensation sind sie
zum 'Theil sehr geeignet, da sie dabei nur stromlos angewendet
werden. Bei diesen Versuchen kann man auch die von mir
vorgeschlagenen Kalomelketten reeht wohl anwenden, um den
compensirenden Strom zu erzeugen. Die Bestandtheile einer
solehen Kette sind:
Zink,
Chlorzinklósung (fünf bis zehn Procent Salz enthaltend),
Kalomel, fein gepulvert,
Quecksilber.
Zwei solehe Elemente nebeneinander verbunden, geben in
einem Kreise von 10000 SZemens'schen Widerstandseinheiten
einen Strom, der Monate lang ohne merkliche Polarisation der
Elektroden andauern kann, und bei Anwendung eines sehr
empfindlichen Galvanometers ausreichend ist, um Unterschiede
von einem Milliontel der elektromotorischen Kraft eines Dantell-
schen Elements noch erkennen zu lassen. Die elektromoto-
rische Kraft dieser Ketten wird durch Temperaturschwankungen
sehr wenig beeinflusst (sie steigt um etwa 0,0002 ihres Be-
trages für 1° C.) und ihr Widerstand ist verschwindend gegen
den von 10000 Siemens’ Einheiten. Nach Durchgang stärkerer
Ströme ist allerdings Polarisation vorhanden, ebenso stört
mechanische Erschütterung, wobei die Quecksilberfläche theils
gedehnt, theils zusammengezogen wird, und die von Hrn.
G. Lippmann beobachteten elektromotorischen Kráfte auftreten.
Aber in den Elementen, welche über fünf Procent ZnCl, in
der Lósung enthalten, verschwinden diese Stórungen der Regel
ed MAN