72 H. v. Helmholtz. Zur Thermodynamik chemischer Vorgänge.
dividirt durch ds, die Kraft, welche jedes "Theilehen der
Masse »» in Richtung von ds fortzutreiben sucht. Da nun
diese Kraft umgekehrt proportional zu m ist, andererseits die
angetriebene Masse proportional »», so wird innerhalb solcher
Grenzen der Dichtigkeit des gelösten Gases, wo die Reibung,
welche die diffundirende Masse gegen das Wasser erleidet,
(665) unabhängig von deren Dichtigkeit und proportional ihrer
Geschwindigkeit ist, die Strómungsgeschwindigkeit der Diffusion
unabhängig vom Werthe von m und proportional zu >
werden müssen. Daraus ergiebt sich dann, nach den bekannten
in der Theorie der Wärmeleitung angewendeten Betrachtungen,
dass innerhalb solcher Grenzen, wo die genannten Bedingungen
zutreffen, für jedes der Gase sei
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worin m”, wie vorher bestimmt, die in der Volumeneinheit
aufgelöste Menge des Gases bezeichnet und A? eine von der
Natur des Gases und der Flüssigkeit abhiingige Constante.
Die Gleichung 5, deren Integrationsformen aus der Theorie
der Wármeleitung bekannt sind, mit den vorher aufgestellten
zusammen genommen, erlaubt zunächst wenigstens für pris-
matische Formen des elektrolytischen Leiters eine ziemlich
vollständige analytische Theorie der Polarisationsströme zu
geben, deren Consequenzen mit der Erfahrung in allen we-
sentlichen Zügen zu stimmen scheinen.
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