zurück zur Schilderung des weiteren Entwicklungsganges
der physikalischen Wissenschaft.
Der Ausschaltung der spezifischen Sinnesempfindung
aus den Grundbegriffen der Physik folgte naturgemäß die
Verdrängung der Sinnesorgane durch geeignete. Meß-
instrumente. Das Auge wich der photographischen Platte,
das Ohr der schwingenden Membran, die wärmeempfind-
liche Haut dem Thermometer. Die Einführung selbst-
registrierender Apparate machte von subjektiven Fehler-
quellen noch weitergehend unabhängig. Aber das wesent-
liche Merkmal der eingeschlagenen Entwicklung bestand
nicht in der Benutzung neuer Meßgeräte, deren Empfind-
lichkeit und Genauigkeit immer mehr gesteigert wurde.
Wesentlich war vielmehr die allgemein zur Grundlage der
Theorie gemachte Voraussetzung, daß die Messung einen
unmittelbaren Aufschluß über das Wesen eines physi-
kalischen Vorganges gewährt, wozu notwendig auch
gehört, daß die Vorgänge unabhängig verlaufen von den
Instrumenten, mit denen sie gemessen werden. Dann ist
bei jeder physikalischen Messung zu unterscheiden zwi-
schen dem objektiven oder realen Vorgang, der sich völlig
selbständig abspielt, und dem Messungsvorgang, der durch
jenen Vorgang ausgelöst wird und von ihm Kunde gibt.
Die physikalische Wissenschaft hat es mit den realen Vor-
gängen zu tun. Ihr Ziel ist die Aufdeckung der Gesetz-
mäßigkeiten, welchen diese Vorgänge gehorchen.
Das Berechtigte dieser Fragestellung hat sich in den
unermeßlich reichen Früchten gezeigt, welche die klas-
sische Physik auf den ihr durch diese Auffassung gewie-
senen Wegen ernten konnte, und welche sich sowohl im
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