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90) John Ericsſon.
ſichern. Als diese weitſchauende Handlungsweise ſich nun in ihren Folgen
für die Nordstaaten ſehr unangenehm fühlbar machte, mußte Mr. Welles
in der Zwangslage, in die er ſich verſetzt ſah, die Hilfe nehmen, wo ſie ſich
ihm bot. Ericsſon wurde nach Waſhington, dem Sitz der Zentralbehörden,
bestellt, wo er nun alsbald gewonnenes Spiel hatte und die maßgebenden
Begutachter raſch zu ſeinem Projekt bekehrte.
Der weitere Gang der Dinge war ein ungemein raſcher. Zwiſchen
der Auftragserteilung zum Bau des Schiffes, dem Ericsſon den Namen
„Monitor"“ gab, und dem entſcheidenden Eingreifen des Fahrzeuges in die .
Vorgänge auf dem Seekriegsſchauplat, lag ein Zeitraum von noch nicht
ganz einem halben Jahre. Am 21. September 1861 erhielt Ericsſon die
Bestellung auf raſcheſtmögliche Lieferung seines „Monitor", nachdem die
eingeſezte Kommission kaum 2 Stunden getagt und Ericsſon in weniger
als 5 Minuten vom Ergebnis ihrer Beratung Mitteilung gemacht hatte.
Am 4. Oktober wurde der Kontrakt geſchloſſen, am 25. Oktober wurde der
Kiel zum „Monitor" gelegt, am 30. Dezember wurden die Maſchinen ein-
gebaut, am 30. Januar 1862 fand der Stapellauf statt, am 15. Februar
war der Bau vollendet, am 19. erfolgte die Ablieferung an die Regierung,
am 25. wurde das Schiff dem Kommando des Leutnants John N. Worden
und seiner kriegeriſchen Bestimmung übergeben. Die öffentliche Meinung
wollte von dem neuen, ſseltſamen Fahrzeug nicht viel wiſſen; einige New
Yorker Zeitungen brachten Artikel darüber mit dem liebevollen Titel
„Ericssons Folly‘’ (Ericsſons Narrheit), wie man ja in eben demselben
New York im Jahre 1807 auch Robert Fultons erſtes Dampſſchiff, den
„Clarence“, „Fultons Narrheit" getauft hatte; gegen die Regierung und
gegen Ericsſon ſelbſt wurden ſchwere Vorwürfe erhoben, daß ſie die öffent-
lichen Mittel für solche ſinnloſen Experimente vergeudeten.
Es folgten aufgeregte Tage, die für Ericsſon um so unerfreulicher
waren, als die erſten Probefahrten des „Monitor" durchaus nicht zur Zu-
friedenheit ausfielen. Es gelang aber, die noch vorhandenen Fehler binnen
wenig Tagen zu beseitigen und das Schiff aktionsfähig zu machen. Es war
auch die allerhöchste Zeit: der „Merrimac" regte ſich in fürchterlicher Weise
und zerſtörte am 8. März bei Fort Monroe nicht weniger als drei Kriegs-
ſchiffe der Nordstaaten, darunter den „Cumberland“ und den ,Congreß".
Schon aber war der Rächer unterwegs, deſſen Name „Monitor“ (Warner)
von Ericsſon eigens als eine Drohung gegen die Südſtaaten gewählt worden
war. Am 6. März hatte der „Monitor“, nach einer dreimaligen Probefahrt,
den Hafen von New York verlassen, begleitet von zwei Dampfern ,„Currituck“"