Full text: Das Buch berühmter Ingenieure

      
    
   
    
   
   
    
   
   
   
    
    
   
    
    
VI 
werdenſollten, in einergewissen Verlegenheit, einem „embarras de richesse“. 
Um unsere Zeit verstehen zu lernen, mußten Männer unserer Zeit aus- 
gewählt werden, und zwar doch auch wieder nicht solche, deren Biographien 
ohnehin bereits zahlreich vorliegen und deren Werk eine gewisse, wenn auch 
meist nur bescheidene Popularität erlangt hat, kein Alfred Krupp, kein 
Werner Siemens, kein Graf Zeppelin, sondern gerade solche Ingenieure, 
deren Namen im großen Publikum wenig oder gar nicht bekannt ist, oder 
die ſonst, wie Leſſeps, nur in Verbindung mit ganz bestimmten Vorgängen 
genannt werden, und die es dennoch verdienen, daß sie und ihre Lebens- 
arbeit allgemeiner als bisher gewürdigt werden. 
Bei der Auswahl der Biographien ist ferner in der Weiſe vorgegangen 
worden, daß nur bereits verſtorbene Perſonen herangezogen wurden, 
aber doch auch wieder nur solche, die erst innerhalb der letzten drei Jahr- 
zehnte dahingegangen sind. Weiterhin war ich bemüht, eine gewiſſe Inter- 
nationalität der Lebensbilder zu wahren, was hoffentlich vielfach erwünscht 
sein wird. Dennoch hätte der Kreis natürlich ganz bedeutend viel weiter 
gezogen werden können; die Beſchränkung der Biographienzahl auf zehn 
schien jedoch aus anderen Gründen zweckmäßig zu sein. 
Um die Allgemeinverständlichkeit des Buches zu wahren und das 
Interesse nicht zu ermüden, ſind techniſche Erörterungen nach Möglichkeit 
vermieden oder auf ein Minimum eingeschränkt worden. Dafür war ich 
bemüht, die Helden der einzelnen Kapitel nach Möglichkeit auch in ihrer 
außerberuflichen Tätigkeit zu zeigen, im Kreiſe ihrer Familie, ihrem Freundes- 
verkehr uſw. Wenn bei einer Biographie, derjenigen Otto Intzes, diese 
mehr perſönliche Note fast völlig fehlt, ſo liegt dies daran, daß hier, im 
Gegenſaß zu dem bereitwilligen Entgegenkommen, das ich in anderen 
Fällen stets fand, meine mehrfache Bitte um Überlaſſung geeigneten 
Materials von der zuſtändigen Stelle vollständig ignoriert wurde. Be- 
sonderen Wert habe ich darauf gelegt, die Folgen der einzelnen Groß- 
taten für das allgemeine Kulturleben unserer Tage in den Vordergrund 
zu stellen und damit den Blick des Lesers zu schärfen für die großen Er- 
folge und die noch größeren Ziele des Lebens der Gegenwart. 
Möge besonders nach dieſer Richtung hin das „Buch berühmter In- 
genieure" einiges Gute stiften! 
Berlin-Friedenau, den 18. Mai 1910. 
Dr. Richard Bennig.
	        
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