Full text: Das Buch berühmter Ingenieure

   
his 
er 
Ferdinand von Lesseps. 105 
Reiſe auf dem Landwege nach Paris heimbrachte, wobei er für die Reiſe 
von Petropawlowsk bis Versailles etwas mehr als ein Jahr brauchte 
(7. Oktober 1787 bis 17. Oktober 1788). Derselbe Barthélemy de Lesſeps 
wurde später, während des ruſsiſchen Feldzugs Napoleons, in seiner Eigen- 
ſchaft als französſiſcher Generalkonſul in Petersburg, vom Kaiser zum Inten- 
danten der Stadt und Provinz Moskau ernannt. 
Der Bruder dieſes Barthélemy, Mathieu de Leſſeps (geboren 4. März 
1774 in Hamburg, gestorben als franzöſiſcher Konſul 28. Dezember 1832 
in Tunis), war der Vater unsſres Helden. Er heiratete am 21. Mai 1801 in 
Malaga Catherine Basilie de Grivegnée, die der Ehe eines belgiſchen Edel- 
manns mit einer vornehmen Spanierin entſtammte, und deren Schwester 
die Großmutter der ſpäteren Kaiſerin Eugenie wurde, so daß unſer Ferdi- 
nand Lesſeps zu der unglücklichen Kaiserin im Verhältnis eines Onkels 
zweiten Grades stand. Matthieu, der vom Kaiser Napoleon I. sehr hochge- 
ſchätzt und als „der rechtſchaffenſte und eifrigſte Beamte der Regierung“ 
bezeichnet, auch von ihm zum Ritter der Ehrenlegion ernannt wurde, war 
in den Jahren 1804-1806 Generalkommissar beim französischen Konſulat 
in Kairo. Seine Empfehlung war es, die um jene Zeit die Ernennung 
des nachmals sſo berühmt gewordenen Mehemed Ali zum Statthalter 
Ägyptens herbeiführte; die innige Dankbarkeit und Zuneigung, die den 
letzteren an ihn feſſelte, kam späterhin, wie wir noch sehen werden, seinem 
großen Sohn während seines Aufenthates in Ägypten gar sehr zu statten. 
Während seiner ebenso ſchwierigen und gefährlichen wie hochverdienſt- 
lichen Tätigkeit in Ägypten, die jedoch durch Reisen in die Heimat unter- 
brochen wurde, hatte Mathieu de Lesſeps seine Familie in Frankreich zu- 
rückgelaſſen. In Abwesenheit des Vaters wurde, als drittes Kind und 
zweiter Sohn ſeiner Eltern, am 19. November 1805 zu Versailles Ferdinand 
geboren, der in der Taufe den wunderlichen Namen „Ferdinand Marie de la 
Conception“ erhielt. Ein Brief des Großvaters Martin de Lesſſeps an seinen 
Freund, den Chevalier Ruffin, iſt erhalten, worin die Geburt in inter- 
eſſanter Weiſe erwähnt wird. In dem Brief, der vom 16. Dezember 1805 
datiert iſt, heißt es nämlich: „Mathieu bringt seine Zeit damit zu, dick zu 
werden und Kinder zu kriegen. Seine Frau ist vor kurzem von einem starken, 
hübſchen Jungen entbunden worden; er hat nun schon zwei Söhne und 
eine Tochter. Wenn er so fortfährt in kurzer Zeit, wird es mir ja an Nach- 
kommenſchaft nicht fehlen." 
Ein Jahr nach Ferdinands Geburt erbat der Vater aus Geſundheitsrück- 
sichten seine Abberufung aus Ägypten und wurde nun, durch Talleyrands 
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
   
  
  
  
  
  
    
 
	        
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