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Ferdinand von Leſſeps. 109
zöſiſche Generalkonſul, M. Mimaut, sandte ihm, um ihn zu zerstreuen,
einige Bücher aus der Konſulatsbibliothek, und unter diesen befand ſich auch
eine Denkschrift, die, im Anſchluß an Napoleons ägyptiſche Expedition,
von Lepére und de Monge im Auftrag des Konſuls Bonaparte als Denk-
ſchrift verfaßt worden war: „Canal de Deux Mers.“ In dieser Arbeit, die
Leſſeps aufs höchste anregte, und auf deren Lektüre er selbst ſpäterhin die
erſten Anfänge seiner größten Tat zurückführte, war das uralte Problem
der Kanalverbindung zwiſchen dem Roten und dem Mittelländiſchen Meer
eingehend erörtert und auf seine Durchführbarkeit geprüft worden. –~
Es dürfte angebracht sein, an dieſer Stelle gleichfalls die Vorgeschichte des
Suezkanals kurz zu betrachten, deren Studium den unfreiwilligen Aufenthalt
Leſſeps’ im Lazarett unerwartet zu einem so ungemein fruchtbaren machen .
ſollte.
Bis um die Mitte unſeres Jahrtauſends gab es für den Geſichtskreis
der europäiſchen Menſchheit nur zwei große Weltmeere, die aber geradezu
hermetiſch von einander abgeſchloſſen waren, das System des Atltlantiſchen
Ozeans mit dem Mittelmeer, dem Ägäiſchen, Schwarzen Meer uſw., und
das des Indiſchen Ozeans mit dem Roten Meer und dem Persiſchen Golf.
Daß beide Ozeane im Süden von Afrika zuſammenfließen, war zwar dem
Altertum vorübergehend bekannt gewesen, aber die Kunde davon war
frühzeitig verloren gegangen, auch die Umſchiffung des Kaps durch die
beiden Genuesen Vivaldi im Jahre 1291 blieb ganz unbeachtet, und erst die
großen Taten der portugiesſiſchen Entdeckungsreiſenden des 15. Jahrhunderts,
von Heinrich dem Seefahrer bis auf Vasco da Gama, ließen die Tatſache aufs
neue in den Geſichtskreis der Völker treten. In den Jahrhunderten zuvor
aber gab es für die europäiſche Welt des Mittelalters keine Verbindung
zwiſchen den beiden Ozeanen, und an eine Erreichung Indiens oder gar
der fernen Wunderländer im äußersten Oſten konnte nur auf dem unendlich
mühſeligen und langwierigen Landwege gedacht werden. Vergesſſen war
Jahrhunderte hindurch völlig, daß ein ſchiffbarer Weg zwischen dem Mittel-
meer und dem Roten Meer vor alters ſchon beſtanden hatte und durch
menſchliche Kunst nicht nur einmal, sondern sogar mehrfach hergestellt worden
war, um jedoch immer wieder, nach einiger Zeit der Blüte und des Glanzes,
der Zerſtörung und dem Verfall preisgegeben zu werden.
Es ist ziemlich wenig bekannt, daß der älteste Vorläufer des heutigen
Suezkanals schon in der ſagenhaften Vorzeit des vierzehnten vorchristlichen
Jahrhunderts bestand. Die großen ägyptiſchen Könige Amenhotep III.
(ca. 1400 v. Chr.), Sethos I. (ca. 134091324) und Ramſes II. (1324
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