Full text: Das Buch berühmter Ingenieure

   
  
  
174 . Henry Besſsemer. 
Richard Allen, und der Gegenstand, der des jungen Henry Zuneigung 
gefunden hatte, war niemand anders, als die hübſche Tochter des Mr. 
Allen, mit der er verſprochen war. – Mit dem freundlichen, wohltuend- 
anregenden Verkehr in dieſen beiden Familien ließ ſich Henry Beſſemer 
vollkommen genügen und hatte durchaus kein Bedürfnis nach weiteren 
Beziehungen oder gar nach großen Gesellschaften. 
Nicht lange dauerte es, da wurde Besſſemers ſeit langem gehegter, 
heißer Wunſch, seine Junggesellenbehauſung mit einem eigenen Heim als 
junger Ehemann zu vertauſchen, erfüllt: er heiratete ſeine Braut und ſchlug 
sein junges Nest am Northampton Square auf, in der Nähe seines Geschäfts- 
lokals. Seine Einnahmen waren damals noch nicht ſehr bedeutend, und 
es gehörte der Wagemut und die Zuversicht der Jugend dazu, um den 
bedeutungsvollen Schritt zu rechtfertigen, den er ſelbſt in seiner Auto- 
biographie ein „glückliches Ereignis" nennt, und den er in seinem langen 
ſpäteren Leben nicht eine Minute bereut hat. Über ſechzig Jahre lebte 
er in harmoniſchſter Weiſe an der Seite ſeines Weibes! 
Unter den erfinderiſchen Aufgaben, mit denen ſich Beſſemer in dieſen 
Jahren beschäftigte, ſei noch besonders erwähnt zunächſt die Konstruktion 
einer Maſchine, um . Muster auf Sammet aufzubringen. 
Lange Zeit nahm ihn auch ein gemeinſames Arbeiten mit einem 
gewissen James Young in Anspruch, der eine Setzmaſchine vonsehr ingeniöſer 
stonstruktion erfunden hatte, der aber zur Herstellung seiner Maſchine der 
Hilfe eines praktiſch geschulten Mechanikers bedurfte. Er tat ſich mit Beſ- 
ſemer zuſammen, und das Ergebnis ihres gemeinſamen Arbeitens war 
eine Maschine, die bis zu 5000 Buchstaben in der Stunde zu setzen gestattete. 
Eine der bedeutſamſten Erfindungen Besſſemers war eine Maſchine 
zur Herstellung von Bronzeſtaub zum Vergolden. Ein Zufall führte ihn 
auf diesen erfinderiſchen Gedanken. Eine seiner Schwestern pflegte Aqua- 
rell zu malen, und zwar besonders gern Blumen, für die der Vater Besſſemer 
zeitlebens eine große Vorliebe hatte, und die er in Charlton in ziemlich 
großen Y cnsst pflegte, wobei die Tulpen eine besonders wichtige Rolle 
ſpielten. Die Schwester wünſchte nun ihre Aquarellſtudien in einer Mappe 
" Gtr die die Ausſchrift tragen sollte: 
Studies ol Flowers 
rom Nature 
by 
Miss Bessemer 
(Blumenstudien nach der Natur von Frl. Beſſemer). 
     
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
	        
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