Full text: Das Buch berühmter Ingenieure

   
John Fowler. 201 
Hauptstadt; dann ſandte ihn Mr. Rastrick, mit dem er einen neuen An- 
ſtellungskontrakt auf ein Jahr abgeſchloſsen hatte, nach der Grafschaft Cumber- 
land im nordwestlichſten Teile Englands, um hier die beſte Bahnführung 
für eine von Lancaster nordwärts zur ſchottiſchen Grenze laufende Linie 
ausfindig zu machen, die eine Fortſezung der von London ausgehenden 
Bahnen darsſtellen und als letttes Ziel eine Bahnverbindung zwiſchen London 
und Glasgow anstreben sollte. Er entledigte ſich seiner verantwortungs- 
vollen Aufgabe mit großem Geſchick und wurde im Juni 1839 von Ratſtrick 
mit einer ähnlichen Aufgabe nach Burton-on-Tyne gesandt. 
Als im August 1839 der Kontrakt mit Mr. Raſtrick ablief, wandte er 
ſich auf Wunſch von Mr. George Leather abermals nach Leeds und erhielt 
von ihm eine mit 200 Pfd. Sterl. dotierte Stelle bei der „Stoekton and 
Hartlepool Railway“, wobei er sein Heim in Greatham bei Stockton auf- 
ſchlug. Hauptsächlich unter seiner Leitung wurde diese allerdings nur acht 
engl. Meilen lange Bahn gebaut, und nachdem sie im Anfang des Jahres 
1841 vollendet und eröffnet worden war, wurde Fowler auch mit der 
Verwaltung und dem Betrieb der Bahn, sowie mit der Aussicht über ihren 
Lokomotivenpark betraut, und diese vielſeitige, wenn auch recht anstrengende 
Tätigkeit, die als beinahe selbständig bezeichnet werden konnte, war für die 
Erweiterung seiner praktiſchen Erfahrungen von großem Werte. Fowler 
wurde durch ſeine Stellung vollkommen in Anspruch genommen, aber bei 
seiner guten Geſundheit und seinem fröhlichen Temperament war die reich- 
lich zugemessene Arbeit ihm nur eine Freude. Es iſt wohl nirgend wieder 
in der Geschichte des Eiſenbahnwesens dagewesen, daß ein einziger Mann 
tatſächlich alles, was mit der ihm unterstellten Bahn zuſammenhing, in 
eigener Person zu verwalten und zu beaufsichtigen hatte. Er hatte nicht 
nur die Bahn gebaut, nicht nur den Betrieb zu leiten und die notwendigen 
Maſchinen anzuſchaffen, ſondern auf ihm lag ſelbſt die Fürſorge für unter- 
geordnete Notwendigkeiten, wie z. B. das Schließen der Wagentüren uſw. 
Eine derartige Vielseitigkeit war natürlich nur bei einer kleinen und ver- 
hältnismäßig untergeordneten Bahn möglich, aber für Fowlers Erfahrung 
im Eiſenbahnbetrieb war dennoch die Tätigkeit bei der Hartlepoolbahn von 
ganz unschätzbarem Werte. Im Frühjahr und Sommer 1843 weilte er für 
mehrere Monate wieder in London, um den dort ſtattfindenden, lang- 
wierigen Verhandlungen über den beabsichtigten Weiterbau ſeiner Hartle- 
poolbahn beizuwohnen. 
Die arbeitsreichen Jahre bei der kleinen Eiſenbahn trugen für ihn 
goldene Früchte, als er ſich 1844 nach London wandte, um ſich als Privat- 
    
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.