Full text: Das Buch berühmter Ingenieure

   
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Nikolaus Riggenbach. 233 
perſönlichen Verkehrs. Besonders viel und gern verkehrte er mit einem 
jungen Schweizer Hans Stünzi, dem er ſchon in Baſel nahe gestanden hatte, 
und der in der Seidenbranche tätig war. Auf seine Veranlassung ſollte 
Riggenbach in der größten, damals in Lyon vorhandenen Seidenſtoffabrik, 
die einem Monsieur Bonnet gehörte, als Werkführer angestellt werden. An 
ſich stand Riggenbach diesem Zweige der Induſtrie nicht ſo ganz fern, denn 
er hatte schon früher, gelegentlich eines mehrwöchentlichen Aufenthalts in 
Rünenburg, im Kanton Baſel-Land, das Bandweben erlernt; auch war ihm 
das Anerbieten nicht unwillkommen, nur hegte er das eine große Bedenken, 
daß er als junger Mensch von zwanzig Jahren der Vorgesetzte von zum Teil 
alten Leute sein sollte, die seit Jahrzehnten in der Branche arbeiteten, 
während er ihr doch immerhin als Neuling, ja fast als Fremdling gegen- 
überstand. Er ließ ſich jedoch bestimmen, die Stelle anzunehmen, die er 
auch überraschend gut ausfüllte, wenn auch nur für einige Monate. 
Der Drang, sein Wiſſen noch mehr zu bereichern, trieb ihn nämlich 
bereits im September 1837 wieder weiter, und zwar nach Paris, das 
damals, weit mehr als heute, als die eigentliche Hauptstadt Europas be- 
trachtet werden mußte. Die Reiſe von Lyon nach Paris wurde jedoch nicht 
etwa wieder zu Fuß zurückgelegt, wie die Wanderung von Baſel nach 
Lyon, sondern, da die Tätigkeit in Lyon es ihm ermöglicht hatte, einige 
kleine Ersſparniſſe zu machen, im Postwagen. Die Reise dauerte daher auch 
„nur" zwei Tage und eine Nacht. 
Die tüchtigen Kenntnisse, die er ſich in Lyon angeeignet hatte, kamen 
ihm in Paris ſchon so zugute, daß er ſehr bald Arbeit in einer Fabrik fand. 
Der freilich wieder zum Arbeiter gewordene ehemalige Werkführer machte 
ſich in der Fabrik, wo man ihn, seiner Körperlänge wegen, „den großen 
Niklas" nannte, bei seinen Mitarbeitern bald außerordentlich beliebt. Hierzu 
trug hauptsächlich eine eigenartige Geschicklichkeit bei, die Riggenbach zeit- 
lebens besaß: die Fähigkeit, mit einem einfachen Handgriff Fremdkörper, die 
jemandem ins Auge geflogen waren, zu entfernen. Gerade in der Jabrik, 
wo eigentlich täglich Fälle vorkommen, daß Kohlenteilchen oder andere 
winzige Körperchen ins Auge fliegen und bekanntlich oft heftigen Schmerz 
verursachen, bot ſich ihm oftmals Gelegenheit, seine willkommene Kunst 
zu benutzen und mit ſicherer Hand dem Übel zu steuern. Er wurde dadurch 
bei seinen Kollegen naturgemäß raſch bekannt und beliebt. Tatsächlich muß 
dieſe hübſche Fähigkeit bei ihm in selten vollkommener Weise bestanden 
haben, denn neben zahlloſen anderen Personen ließ ſich ſpäter einmal sogar 
der berühmte Chirurgieprofeſſor Socin in Baſel, der ein Vetter Riggen- 
    
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
 
	        
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