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Nikolaus Riggenbach. 235
waren. Da ſie der deutſchen Sprache nicht mächtig waren, baten sie ihren
neuen Chef, er möge gestatten, daß ihr deutscher Freund sie begleite. Herr
Ehrhardt willigte, ohne sſonderliche Freude, ein, hatte aber das seltene Glück,
in dem jungen deutſchen Mechaniker, der eigentlich nur als Dolmetscher
für die Franzoſen von ihm mitgenommen war, eine außergewöhnlich tüchtige
Arbeitskraft zu gewinnen, die bei der Aufnahme des Lokomotivenbaues
durch die Keßlerſche Fabrik unschätzbare Dienste leisten sollte.
An einem Juniſonnabend des Jahres 1840 langte Nikolaus Riggenbach,
in Geſellſchaft der beiden französiſchen Monteure, nach einer Postwagenreise
von zwei Tagen und einer Nacht abends in der badiſchen Hauptstadt an +
die Zeit der Wanderschaft erreichte damit ihr Ende, denn in Karlsruhe fand
er, wenn auch, wie wir noch hören werden, mit zweijähriger Unterbrechung,
eine feſte Stellung und geregelte Tätigkeit für lange Jahre. Von Anfang
an gab es in der Keßlerſchen Fabrik gute Arbeit und gute Bezahlung, da
die drei Ankömmlinge aus Paris ihren deutſchen Arbeitsgenoſsen erheblich
überlegen waren. In den ersten Wochen verfügten sie alle drei nur über
einen einzigen Feiertagsrock, der Riggenbachs Eigentum war, und der von
ihnen abwechselnd benutzt wurde, wenn sie ihre freien Stunden in der
Stadt verbrachten. Schon sehr bald aber konnten Riggenbachs französische
Freunde ſich von ihrem Arbeitsverdienst eigene gute Röcke zulegen, und die
drei waren daher nun auch imstande, einmal zu zweien oder dreien die
Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu betrachten.
Riggenbachs Glanzzeit begann jedoch erst, als nicht viel ſpäter die
Keßlerſche Fabrik, als erste in Deutſchland, daran ging, eigene Lokomotiven zu
bauen, während für die wenigen bis dahin auf dem Kontinent vorhandenen
Bahnen die Maschinen durchweg aus England bezogen worden waren. Für
die erſte deutſche Lokomotive, die im Keßlerschen Etabliſſement zu Karls-
ruhe, unter Leitung eines engliſchen Ingenieurs, das Licht der Welt erblickte,
lieferte Riggenbachs geschickte Hand die meisten feinen Bestandteile, die
Präziſionsarbeiten.
Während unser junger Mechaniker eine ihm außerordentlich zuſagende,
lohnende Tätigkeit gefunden hatte, verabſäumte er es nicht, ſein allgemeines
Wissen stets weiter zu vervollkommnen. In richtiger Erkenntnis der führen-
den Rolle, die England damals (und bis auf den heutigen Tag) in der
Maſschinenindustrie einnahm, ſuchte er sich vor allem eine Kenntnis der
englischen Sprache anzueignen. Er verſchafste sich eime Grammatik und ein
Lexikon und suchte, ohne Lehrer, in die Geheimnisse der Sprache einzu-
dringen; daneben setzte er in ſeinen Freiſtunden auch die sonstigen, in Paris