William Siemens.
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Werner Siemens großenteils perſönlich zugegen war, nahm Wilhelm
Siemens nicht teil, oder er beeinflußte den Gang der Unternehmungen doch
nur aus der Ferne. Zwiſchen der engliſchen und der deutſchen Firma
kam es dabei unausgesetzt zu kleineren und größeren Reibereien, die haupt-
ſächlich durch den oft unerträglichen Hochmut der Engländer gegenüber den
Deutſchen bedingt wurden, und es war ſchon während der Arbeiten im Roten
Meer allen Teilen klar geworden, daß von einem langen gemeinſamen
Arbeiten keinesfalls werde die Rede sein können. Schon im Sommer 1860
wurde dem unerträglichen Zuſtand ein Ende gemacht: die beiden Siemens-
firmen zahlten Newall & Co. 1000 Pfund Sterling und erkauften ſich damit
den Austritt des unerträglichen Teilhabers. Newall & Co., die auch englischen
Konkurrenzfmrmen gegenüber zu den anrüchigsſten Machenſchaften griffen
und wegen eines derartigen Vorkommniſses 1861 in einem ſskandalöſen
Prozeſſe gerichtlich zur Zahlung von 10 000 Pfund (200 000 Mark) Schaden-
ersſaß an die Kabelfirma Glaß, Elliot & Co. verurteilt wurden, löſten bald
darauf ihr Unternehmen auf, und es traten nun neue engliſche Kabelfabri-
kationsfirmen auf den Plan, darunter, außer Glaß, Elliot & Co., eben auch
die Firma Siemens Brothers.
Für Wilhelm Siemens war das geſpannte Verhältnis zwiſchen Siemens
& Halske und Newall & Co. (bei dem übrigens seitens der Engländer auch
nationale Eiferſüchtelei mit im Spiele war) und das ſchließliche Auseinander-
gehen ganz besonders unangenehm, da er nicht nur, mit beiden durch ver
wandtſchaftliche und freundſchaſstliche Beziehungen verbunden, gewisser-
maßen als Mittelsperſon zwiſchen ihnen stand, ſondern da überdies, wie schon
oben kurz erwähnt, im Jahre 1859 einer der Teilhaber der Firma Newall
& Co., der ihm eng befreundete junge Profeſſor Lewis Gordon, ſein Schwager
geworden war. Daß er so lange gezögert hatte, ſich zu verheiraten, hatte
ſeine guten Gründe. In den erſten Jahren seines Aufenthaltes in England
ging Wilhelm Siemens vollständig in seiner Arbeit und in seinen unauf-
hörlichen, ſchweren Sorgen auf, so daß er gar keine Zeit hatte, ſich mit seiner
eignen Person mehr, als notwendig war, zu beschäftigen. In jenen Tagen,
wo er gelegentlich kaum so viel Geld hatte, daß er einen Brief an seinen
Bruder Werner frankieren konnte, lebte er in einer überaus bescheidenen
kleinen Wohnung in äußerster Zurückgezogenheit, alle Geſellſchaften, Ver-
gnügungen, Erholungen strengstens meidend. Auch nachdem mit ſeiner
Überſiedelung nach Birmingham und dann mit seiner Rückkehr nach London
etwas beſſere Zeiten für ihn gekommen waren, beſchränkte ſich sein ganzer
außerberuflicher Verkehr nur auf einen kleinen Kreis. So wohnte er ſeit
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