54 James Buchanan Eads.
Cads hatte damit eine ungeheure Aufgabe und eine ſchwere Verant-
wortung auf sich geladen. Es war eine Zeit allgemeiner Geſchäftsſtockung
und ernster finanzieller Kriſen. Unter solchen Umständen, in kriegeriſchen
Zeitläuften, das gegebene Versſprechen zu erfüllen, war furchtbar schwer,
aber Cads’ Riesenenergie ſchrak vor nichts zurück. Binnen zwei Wochen
waren 4000 Arbeiter beschäftigt, um die ſieben Panzerflußboote zu bauen,
für die alles verwendbare Material mit fieberhafter Haſt aus den verschieden-
ſten Staaten des Nordens zuſammengebracht wurde. Tag und Nacht wurde
ohne Pauſe, ohne Sonn- und Feiertage aufs emſigſte gearbeitet, Eads ſselbſt
war bei den Arbeiten faſt unausgesſett zugegen. Aber die Behörde nahm
nachträgliche Änderungen an den Bauplänen vor, verlangte hier Ände-
rungen und dort Verbesserungen, die urſprünglich nicht vorgeſehen waren,
und überdies blieb ſie mit den vereinbarten Teilzahlungen im Rückstand +
ſo war es nicht Eads’ Schuld, wenn die 64 Tage versſtrichen, ohne daß die
ſieben Schiffe fertiggeſtellt waren, und es war schon hoher Anerkennung
wert, daß ſie hundert Tage nach erfolgter Auftragserteilung ſämtlich vom
Stapel gelaufen waren. Sie wurden sogleich in Benutzung genommen und
ins Gefecht geführt, bevor noch die Zahlungen dafür an Eads erfolgt waren.
Eads war, als er mit dem Bau der Schiffe begann, als ein reicher Mann
zu bezeichnen, aber er mußte nahezu sein ganzes Vermögen aufwenden,
um die geſamten Arbeiten rechtzeitig auszuführen, denn die Regierung
hatte es mit dem Bezahlen ebensowenig eilig, wie mit den Zuſchüſſen. Es
war noch ein Glück für Eads, daß die Dampfer sich gut bewährten, denn
ſonſt hätte es leicht geſchehen können, daß die Abnahme verweigert worden
wäre und Eads überhaupt keine Zahlung dafür erhalten hätte!
Die Schiffe waren 175 Fuß lang und 51'/, Fuß breit und vorn mit
gewaltigen Eiſenplatten geſchütt. Sie erfüllten die in sie gesetzten Er-
wartungen vollständig und leisteten während des ganzen Krieges höchſt
wichtige Dienste, so z. B. bei der Einnahme von Fort Henry im Februar
1862. ~ Bevor noch die beſtellten ſieben Schiffe ganz erbaut waren, wurde
Eads ermächtigt, nach seinen eigenen Zeichnungen einen anderen, voll-
kommeneren und etwa doppelt so großen gepanzerten Dampfer für den
General Fremont zu bauen.
Der epochemachende Kampf von Hampton Roads am 9. März 1862,
von dem die Biographie Ericsſons genauer berichtet, veranlaßte alsdann
die Regierung, die gemachten Erfahrungen auch auf dem westlichen Kriegs-
ſchauplat zu verwenden. Zunächst erhielt Eads sechs Kanonenboote in Auf-
trag; es folgten dann eine Reihe von Turmſchiffen nach Art des „Monitor",
ON. Þ F Ä 59 L % t f
D ps