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kehrt nahezu vollſtändig hätte eingestellt werden müssen. Um diesem Übel-
ſtand zu entgehen, schlug man Eads vor, die Südweſstpaſſage in ihrem
bisherigen Zuſtand zu lassen und statt ihrer die Südpassage in der vor-
geschlagenen Weise zu erweitern und zu vertiefen. Eads erklärte ſich, nach-
dem er den neuen Gedanken geprüft hatte, mit der Abänderung seines
Projekts einverſtanden, und nun wurde ihm zu Anfang 1875 die Konzession
erteilt. Jm Mai desselben Jahres begannen die Arbeiten an dem großen
Kulturwerk.
Zunächst wurde, um für die Südpaſſage möglichst viel Wasser zu er-
halten, der östliche Arm, der ſich nachher in die Südoſstpaſſage und die
Passage à l’Outre teilt, vollständig und die Südwestpassage teilweise, ſo weit
es die Bedürfniſſe der Schiffahrt gestatteten, verstopft. Auf dem Westufer
der Ausmündung der Südpassage, gegenüber dem alten Leuchtturm, ent-
ſtand alsdann auf einem 2 m übers Waſſer emporragenden Schlammgelände
eine Ansiedlung, welche die Arbeits- und Wohnplätze für ein Heer von
Ingenieuren, Arbeitern und Beamten enthielt. Die Ansiedlung, die Port
Eads getauft wurde, iſt bis auf den heutigen Tag vorhanden. Von hier
aus wurden der Mündung zu beiden Seiten große Molen vorgelagert, die
in der Weiſe hergeſtellt wurden, daß auf einer durch Pfähle abgesteckten
Dammſtrecke 40 Fuß lange, 15 Fuß breite und 3 Fuß dicke Weidengeflechte
in Balkenrahmen versenkt wurden, worauf herbeigeschaffte Steine und
Schottermasſsen sowie die vom Strome ſelbſt mitgeführten Schlammmengen
das ihrige taten, um die Unterlage des Dammes aufzuführen. Einige Zeit
ſpäter wurde eine zweite derartige Schicht auf die erste gebracht, und nach-
dem auch ihre Geflechte mit festem Material ausgefüllt waren, eine dritte
uſw. So wurden im Laufe der Zeit meist sechs Lagen von Weidengeſtellen
übereinander angebracht, und diese bildeten ſchließlich in ihrer Gesamtheit
auf beiden Seiten des Misſsſiſſippi je einen festen Molendamm von über
3 km Länge, deſſen Fundamente weiter draußen durch rieſige Betonblöcke
festgehalten wurden. Die Konstruktion dieser sonderbaren Art von Dämmen,
die Eads einen hohen Ruf in der Ingenieurwelt verschafft haben, wurde
deshalb so eigenartig und abweichend von allen anderen ähnlichen Methoden
gewählt, weil hölzerne Pfähle in der Misſiſſippimündung keine Verwendung
finden durften: der Bohrwurm pflegt hier nämlich alles im Wasser stehende
Holz in kurzer Friſt derartig zu zerstören, daß es unverwendbar wird!
Weiterhin baute Eads von den Molen aus Querdämme in den Fluß
hinein, welche die Strömung beengten und demgemäß verstärkten, auch
das in ungeheuren Mengen vom Miſsſiſſippi mitgeführte Treibholz auf-