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John Ericsson. 75 
beim Bau des Götakanals herangezogen wurden. John Ericsſon war 12 Jahre 
alt, als er bereits die für die Archive bestimmten Zeichnungen des Kanal- 
unternehmens anfertigte, mit 13 Jahren wurde er zu den Vermessungs- 
arbeiten als Gehilfe hinzugezogen, und er bewährte ſich dabei so gut, daß ihm 
mit 14Jahren selbständige Vermesſſungsarbeiten übertragen wurden, wobei er 
volle Verantwortlichkeit für alle Berechnungen und Aufzeichnungen hatte. 
Er bewies dabei eine für sein Knabenalter erstaunliche Geschicklichkeit und 
Zuverlässigkeit. Bis zum Alter von 17 Jahren verharrte er in dieſer Tätigkeit. 
Dann aber trat er, wie ſein älterer Bruder, als Offiziersaſpirant in 
die ſchwediſche Armee ein und beschäftigte ſich auch in dieſer Eigenschaft 
vorwiegend mit Landvermesſſungen und außerdem mit mathematiſchen 
Studien und artilleriſtisſcchen Fragen. Bei der militäriſchen Vermessung 
von Jemtland im nördlichen Schweden wurde er in leitender Stellung 
hinzugezogen und fertigte unermüdlich Kartenskizszen an. Dieſe wurden 
ſtückweiſe bezahlt. Da nun John Ericsson ganz bedeutend mehr leistete 
und Stlizzen lieferte, als irgend ein anderer, wurde er zeitweilig in der 
Zahlungsliste unter zwei verſchiedenen Namen aufgeführt, damit nicht der 
Verdacht entstehen könne, daß er in unzuläſsiger Weiſe begünstigt werde. 
Auch wurde ihm ein eigner Preis für seine vorzüglichen Arbeiten verliehen. 
In den weltentlegenen, menſchenarmen Gegenden Jemtlands brachte er 
lange Zeit zu, und um die Mußestunden nutbringend zu verwenden, begann 
er ſich auch mit Experimenten und techniſchen Erfindungen abzugeben, und 
als er eine wichtige Erfindung im Gebiet der Kesſelfeuerung gemacht hatte, 
bekam er Geschmack an der Ingenieurtätigkeit und beſchloß, dem Militär- 
stand Lebewohl zu ſagen. Als 22jähriger Unterleutnant verließ er im Mai 
1826 die Heimat, wo die Verwertung seiner Erfindung ihm nicht glücken 
wollte, und nahm Urlaub nach England, um ſich dort dem Studium der 
Mechanik zu widmen. Es war ein Ahschied von der Heimat für immer. 
Bald darauf schied er aus der ſchwediſchen Armee aus, erhielt jedoch 
ſpäter, auf Veranlaſſung des mit ihm befreundeten ſchwediſchen Kron- 
prinzen, den Charakter als Kapitän der ſchwediſchen Armee. Auf diesen 
Titel blieb er bis zum hohen Greisenalter ſehr ſtolz, und obwohl er volle 
fünf Jahrzehnte in dem wenig titelfrommen Lande der Yankees zubrachte, 
legte er bis zum Tode auf seinen Rang als Kapitän der ſchwediſchen Armee 
großen Wert. 
Die Erfindung, die er gemacht hatte oder gemacht zu haben glaubte, 
und die ihn hauptſächlich nach England trieb, war eine sogenannte Luft- 
maschine. In den Vorleſungen über Wärmelehre, die er früher in Stockholm