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CONTRÓLE DES CARTES
ZUR BEURTEILUNG DER GELANDEDARSTELLUNG IN
TOPOGRAPHISCHEN KARTEN
R. FINSTERWALDER
München
Einführung
Wenn im folgenden von der Beurteilung der Gelàndedarstellung in topographischen Karten
die Rede ist, so sollen in erster Linie Karten in grósseren und mittleren Massstüben betrachtet
werden, bei denen das Generalisierungsproblem noch von untergeordneter Bedeutung ist;es handelt
sich also etwa um den Massstabsbereich zwischen 1:5 und 1:25 000.
Topographische Karten dienen primär der Wiedergabe der Gelàndeformen und der darauf
befindlichen topographischen Gegenstände, Ihre Brauchbarkeit wird vor allem übrigen Inhalt durch
die Gelándedarstellung bestimmt (Imhof) [5]. In dem eingangs abgesteckten Massstabsbereich ist
die Hohenlinie das wichtigste Element der Gelündedarstellung. Seit dem Einsatz der Stereophoto-
grammetrie in der Topographie sind diese Linien als Horizontalschnitte des Gelàndes theoretisch
exakt bestellbar. Der dadurch erzielte Fortschritt in der Gelündeerfassung kann garnicht hoch
genug bewertet werden. Neben dieser direkt gezogenen oder "exakten" Hohenlinie steht die sog.
"abgeleitete". Sie entsteht dadurch, dass aufgrund punktweiser oder linienweiser Messungen (z. B.
Profilen) eine Approximationsfläche für das Gelände erzeugt und diese Approximationsflàche sodann
durch Horizontalschnitte dargestellt wird. Das klassische Beispiel dafür ist die Tachymeterauf-
nahme. Mit dem Vordringen halb- und vollautomatischer Verfahren in die Topographie gewinnen
diese "abgeleiteten'' Höhenlinien wieder mehr an Interesse, Als Beispiel seien angeführt das Pro-
filschraffenverfahren, der Höhenlinienzeichner von Zeiss oder die verschiedenen Verfahren des
digitalen Geländemodells mit den daraus abgeleiteten Höhenlinien,
Die Brauchbarkeit derartiger Höhenlinien für die Geländedarstellung in topographischen
Karten ist trotz einiger Detailuntersuchungen noch nicht genügend geklärt. Sie hängt im wesent-
lichen von den Ansprüchen ab, die an eine Karte gestellt werden. In den folgenden Ausführungen
werden daher kurz einige wichtige Anforderungen an die Gelàndedarstellung in topographischen
Karten aufgezeigt. Dabei stellt sich die Frage, ob und wieweit die Erfüllung dieser Forderungen
rechnerisch geprüft und durch Zahlenangaben ausgedrückt werden kann. Da die Voraussetzung für
die Vergleichbarkeit von Zahlenangaben eine einheitliche Berechnungsmethode ist, wird ein prakti-
kables Verfahren der Hoóhenlinienprüfung vorgeschlagen. Ein nach dieser Methode berechnetes
Beispiel soll sodann die Genauigkeit direkt gezogener und abgeleiteter Hóhenlinien aufzeigen.
I.- Anforderungen an eine topographische Geldndedarstellung
An die Gelándedarstellung werden vom Kartenbenutzer neben anderen drei zweifellos
wichtige Anforderungen gestellt :
1.- Die Wiedergabe in der Karte soll eine moóglichst naturgetreue Vorstellung vom Gelände
vermitteln, d.h. der Kartenbenutzer muss sich das Gelànde aufgrund des Kartenbildes vorstellen
können, ohne es zuvor gesehen zu haben. Das setzt allerdings gewisse Fähigkeiten im Kartenlesen
voraus, die wiederum nur durch wiederholten Gelàndevergleich gewonnen werden kónnen. Geo-
morphologische Kenntnisse und eine scharfe Beobachtungsgabe sind eine grosse Hilfe (Benützung
der Karte ohne Gelàndevergleich).
2.- Das Gelände soll beim Vergleich in der Natur mit dem Kartenbild identifizierbar sein, d.
h. die in der Karte wiedergegebenen Formen sollen im Gelände auffindbar sein. Die Karte hat also