Von den beiden in Anlage 2 dargestellten Möglichkeiten A und B der Bildfluganordnung,
die den eingangs genannten Bedingungen genügen, wird beim LV-BW die Lösung B aus folgenden
Gründen bevorzugt :
1. geringere Flughbhe (geringeres Wetterrisiko)
2. in der Regel bessere Bildqualitát (wegen 1)
3. der Vergrósserungsbereich wird durch Gelándehóhenunterschiede praktisch nicht eingeschrànkt.
Bei einer Bildfluganordnung nach A wird die Grenze des Vergrósserungsbereiches bereits bei
AH 7» 750 m erreicht. Im Fall grósserer AH, wie es im Bereich des LV-BW vielfach vorkommt,
müssten innerhalb des Befliegungsgebietes für Teilgebiete unterschiedliche Referenzhóhen festgelegt
werden, was eine Erschwerung des Bildfluges und der Auswertung (Streifentriangulation) bedeuten
würde.
4. Es lassen sich sámtliche Profile für das zentrale Orthophotobild (Profile von 2 Modellen) auf
einer Speicherplatte speichern.
Bekanntlich [1] besteht beim Spcicherhetrieh des Orthoprojektors GZ 1 die Móglichkeit, ent-
weder alle Profile des zentralen Bildes zweier aufeinanderfolgender Modelle auf eine Platte oder
modellweise auf 2 Platten zu speichern. Von beiden Móglichkeiten ist die erstere wirtschaftlicher
und bequemer, da zusätzliche, unproduktive Finrichtezeiten am Lesegerät des Orthoprojektors
vermieden werden. Zur Zeit konnen 80 Profile auf einer Speicherplatte gespeichert werden, von
denen allerdings nur 78 effektiv zur Projektion verwendet werden.
Bei den in der Bundesrepublik üblichen Formaten 6'x10' der TK 25 sind im Bereich des
LV-BW für verschiedene Bildfluganordnungen, Befliegungsrichtungen sowie Blendenbreiten folgende
Profilzahlen erforderlich :
Befliegungsrichtung
M, M, em” Ost-West Nord-Süd
b=4mm |b=8mm |b=4mm | b=8 mm
A 1:35 000 (1:10 000) 66 x 59 168 84 150 15
B 1:28 000 (1:10 000) 53 x 48 134 67 120 60
Unter der Voraussetzung, dass aus Genauigkeitsgründen eine 8 mm breite Blende aus-
reicht (vergl. Abschn. 3.2), können somit bei einer Befliegung nach A nur dann alle Profile auf
eine Platte gespeichert werden, wenn in N-S-Richtung geflogen wird ; im Falle der Befliegung
nach B spielt die Flugrichtung keine Rolle. Dies ist insbesondere deshalb von Bedeutung, da bei
Wiederholungsflügen für eine spätere Ff. im Hinblick auf die Wiederverwendung der Speicherplatte
auf die ursprüngliche Flugrichtung keine Rücksicht genommen werden muss.
3.2. Herstellung der Orthophotos
Werden OF primär zur Ff. top. Karten hergestellt, so kann aus wirtschaftlichen Gründen
auf die sonst angestrebte maximale Genauigkeit (* 0, 2 mm im Projektionsmassstab) verzichtet
werden. Es genügt in diesem Fall vielmehr eine um den Faktor
Arbeitsmassstab : Originalmassstab
verringerte Genauigkeit. Bezogen auf die Ff. der TK 25 im Arbeitsmassstab 1:10000 kann daher
für lagesichere Punkte (Punkte die nicht von einer Generalisierungsmassnahme betroffen sind)
eine Genauigkeit von €t 0,5 mm als ausreichend augesehen werden.
Da bei der Orthoprojektion lineare Beziehungen zwischen der erreichbaren Grundriss-
genauigkeit und der verwendeten Blendenbreite bestehen [2] kann bei geringeren Genauigkeits-
forderungen auf gróssere Blendenbreiten zurückgegriffen und damit sowohl die Zeit zum Messen
und Speichern der Profile als auch zur Orthoprojektion verkürzt werden. Hieraus folgt, dass in
aller Regel die Verwendung einer 8 mm- Blende anstelle der sonst üblichen 4 mm- Blende zur
Herstellung der OF ausreicht.
Die gleiche Wirtschaftlichkeit (grosse Blende)- jedoch ohne einen vergleichbaren Genauig-
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