Full text: Révision (Deuxième partie)

  
9.- Erfahrungen mit dem OF als Fortführungsunterlage 
  
Die Beschleunigung des Fortführungsprozesses, der seit Verwendung des OF als Fort- 
führungsunterlage beim LV-BW erzielt werden konnte, hat die Zweckmáàssigkeit des Verfahrens 
bewiesen. Der Zeitgewinn gegenüber dem bis dahin angewandten Fortführungsverfahren (terres- 
trische Erkundung anhand top. Grundkarten, Einmessen top. Veränderung, Verwendung der 
ergänzten Grundkarten als Grundlage für die Ausarbeitung der FV ...) wurde sowohl durch das 
Luftbild als Erkundungshilfsmittel als auch dadurch erreicht, dass, wie bereits in Abschnitt 2 
erwähnt, mit Hilfe des OF die Zusammenfassung wichtiger Arbeitsphasen möglich wurde. Ein 
Zeitvergleich liefert für die topographischen Arbeitsphasen folgende Durchschnittswerte : 
  
  
  
  
  
konventionell mit Luftbild bzw. OF 
Erkundung 40 - 80 Tage 5 - 8 Tage 
Ausarbeitung der FV 100 -200 Tage 30 -80 Tage je nach Umfang der 
Veränderungen 
  
  
Die Kartographische Phase (Ff der Kartenoriginale) wird von dem neuen Verfahren nicht 
unmittelbar beeinflusst. Zeitgewinne hängen hier von der Art und dem Material der Originale und 
den anwendbaren Arbeitstechniken ab. Hierauf kannnicht näher eingegangen werden. 
Durch die bereits in Abschnitt 2 angedeuteten Vorteile des Verfahrens 
(Trennung von Luftbildmessung und Luftbildauswertung, die dadurch 
hervorgerufene Spezialisierung der Arbeiten und die Möglichkeit der 
Vergabe eines Teils der Arbeiten zur Herstellung der FV an private 
kartographische Betriebe), 
ist beim LV - BW eine ca. 3 fache Leistungssteigerung gegenüber den Jahren vor 1969 moglich 
geworden. Für das Kartenwerk TK 25 (286 Blatter), wurde mit 30 jährlich fortgeführten Blättern 
ein 10 jähriger Fortführungsturnus und für das Kartenwerk TK 50 (76 Blätter) mit 15 jährlich 
fortgeführten Blättern, ein 5 jähriger Fortführungsturnus erreicht. 
Neben den bedeutsamen methodischen Vorteilen des neuen Verfahrens im Fortführungs- 
prozess treten jedoch auch einige Problem zusätzlich in Erscheinung. Es handelt sich hierbei 
insbesondere um Probleme der Objektidentifizierung bzw. der Luftbildinterpretation, die, im 
Vergleich zu den bisher üblichen Auswerteverfahren am Stereogerät (stereoskopische Betrach- 
tungsmöglichkeit und mehrfache Betrachtungsvergrösserung), bei der Einzelbildauswertung er- 
schwert ist. Von einer sicheren und möglichst vollständigen Erkennbarkeit top. Objekte im Luft- 
bild hängt fraglos die Schnelligkeit der Herstellung der FV, aber auch der Aufwand für eine evtl. 
terrestrische Erkundung undEinmessungsarbeit ab. Unsicherheiten bei der Auswertung lassen 
Sich auch dann, wenn durch einen unmittelbaren Vergleich von altem und neuem Bestand die Inter- 
pretation und Identifizierung von Objekten spürbar erleichtert wird, nicht ausschliessen. 
Es erhebt sich daher die Frage, ob durch geeignete technische Hilfsmittel, z. B. 
a) stereoskopische Betrachtung der Luftbildoriginale 
b) Verwendung anderer Aufnahmefilme als panchromatischer Luftbildfilme die Identifizierung to- 
pographischer Objekte nicht zu verbessern und zu erleichtern ist. Die Wahl grôsserer Bildmassstäbe 
als sie nach Anlage 2 môglich sind, wird sich als weitere Alternative zu a) und b) in der Praxis aus 
fertigungstechnischen Gründen und aus Kostengründen verbieten. 
Die Wirkung der in a) u. b) genannten Möglichkeiten wurde im Rahmen einer umfangreichen 
Untersuchung ermittelt. Hierzu wurde ein Gebiet in verschiedenen Massstaben (1:24 000, 1:29 000 
u. 134000) und mit verschiedenen Filmmaterialien (Schwarz-weiss-, Infrarot- und Farbfilm) 
beflogen und davon sowohl Schwarz-weiss-OF als auch Farb-OF in den Massstäben 1:7500 bis 
1:10000 hergestellt und zur Ff verwendet. Die Auswertung wurde ohne und mit zusätzlicher stereo- 
skopischer Betrachtung vorgenommen. 
Die Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse erfolgt in anderem Zusammenhang. 
In diesem Rahmen sollen lediglich einige Ergebnisse für die Gebäudeauswertung dragelegt werden. 
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