Full text: Révision (Troisième partie)

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Aufnahme bewirkt bei Senkrechtaufnahmen, dass Objekte ausserhalb der Aufnahmeachse 
perspektivisch abgebildet werden, d.h. sie erscheinen ‘'umgeklappt''. Bei differentieller 
Entzerrung lassen sich diese Umklappungen derzeit nicht in eine senkrechte Darstellung 
verwandeln, da zu diesem Zweck erkennende und korrigierende (elektronische) Systeme benótigt 
würden, die heute noch nicht bekannt sind. Obwohl also durch Entzerrung geometrisch eine 
genáherte Parallelprojektion erreicht wird, bleibt der visuelle Eindruck einer Zentralperspektive 
erhalten. Das führt bei Hochbauten, hochwachsender Vegetation und isolierten Gelándeformen, 
die nicht bei der Modellabtastung berücksichtigt werden, zu Umklappungen, die umso grósser 
sind, je grósser der Aufnahmebildwinkel, d.h. je kleiner die Aufnahmebrennweite ist. Die 
Umklappungen spielen praktisch keine Rolle in Orthophotomassstäben mr = 25 000, da dann die 
betreffenden Objekte zu klein werden, als das noch Details an ihnen exakt wiedergegeben werden. 
Für grosse Massstäbe zeigt sich, dass Umklappungen durchaus störend wirken, vor allem im 
Hinblick auf die Montage von mehreren Orthophotos bzw. Kartenblattern, wenn in zusammenliegen- 
den Blattecken die Gebáude "aufeinander zufallen'". Ein Vergleich von Aufnahmen verschiedener 
Brennweiten jeweils desselben bebauten Gebietes im Massstab 1:5 000 zeigte, dass für diesen 
Massstab die Aufnahmebrennweite mindestens f - 153 mm, beser f Z 210 mm betragen solite, 
damit die Umklappungen nicht stórend wirken. 
Auch die Bildwanderung in streifenweisen, mittels Linienelementen kontinuierlich 
entzerrten Orthophotos ist eine prinzipielle Erscheinung und unter anderem von Aufnahmebildwinkel 
abhángig. Da die Belichtung wáhrend der Bewegung erfolgt und die Belichtungszeit aus energetischen 
Gründen nicht unendlich klein sein kann (endliche Blendenausdehnung in Bewegungsrichtung), ist 
wührend der Belichtung ein Wandern der Projektionsstrahlen gegenüber dem Film móglich. Der 
Betrag der Bildwanderung ist mit b - Blendenausdehnung in Bewegungsrichtung und tanssy - 
Gelándeneigung in Profilrichtung 
b. t, tanssy 
N 
Y 
1 -_— ta 
= nssy 
Die Bildwanderung nimmt mit dem Bildwinkel r/z bzw. seiner Projektion auf die y, 
z-Ebene zu. Die Bildwanderung wird deshalb mit kleinerem Aufnahmebildwinkel bzw. lángerer 
Brennweite vermindert. Durch schmalere Blenden kann ebenfalls die Bildwanderung reduziert 
werden. Diese Massnahme wird jedoch, wie aus Gleichung (4) hervorgeht, bei schleifenden 
Schnitten zwischen Bildstrahl und Gelände mit Y . tanssy ^» 1 und damit in schwierigem 
Gelánde praktisch unwirksam. x 
Für Aufgaben der differentiellen Entzerrung zur Herstellung von Photokarten ist deshalb 
in jedem Fall anzustreben, eine möglichst lange Aufnahmebrennweite zu verwenden. Bei einem 
bestimmten geforderten Orthophotomassstab und den dafür anzustrebenden, im folgenden zu 
bestimmenden Bildmassstäben wächst dann auch die notwendige Flughóhe. Mit der Flughóhe 
Steigen die Flugkosten, so dass in der Praxis nahezu immer ein Kompromiss zu schliessen ist 
zwischen optimaler Qualitát des Ergebnisses und Aufwand. Dieses Problem wird deshalb im 
Zusammenhang mit der Bestimmung des optimalen Bildmassstabes zu berücksichtigen sein. Da 
die Flugkosten in erster Linie entsprechend dem in bestimmten Hóhenstufen notwendigen 
Flugzeugtyp ansteigt, soll zunächst unter der optimalen Aufnahmebrennweite die lángste 
Brennweite verstanden werden, die innerhalb der jeweiligen Stufe noch anwendbar ist. 
3. - Festlegung der Massstabsverháltnisse 
  
Eine wesentliche Entscheidung bei der Planung von Orthophotoprojekten ist die Festlegung 
der Massstabsverháltnisse 
Bild : Modell : Orthophoto : Karte. 
Um Nachvergrósserung des Orthophotos und damit Mehraufwand und móglichen 
Qualitátsverlust zu vermeiden, wird man anstreben, das Orthophoto bereits im Kartenmassstab 
zu belichten. Bei Projektion des Orthophotos in einem kleineren Massstab ist zwar die zu 
belichtende Fláche kleiner, so dass bei gleicher Blendengeschwindigkeit die Belichtungszeit mit 
-59- 
  
  
  
 
	        
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