Full text: Révision (Troisième partie)

  
dem Quadrat des Massstabsverhältnisses reduziert wird. Da jedoch die zu wählende Streifenbreite 
und die Abtastgeschwindigkeit auf Grund der Genauigkeitsanforderungen in einer festen Beziehung 
zum Endmassstab stehen, sind bei einem kleineren Orthophotomassstab auch die Genauigkeit - 
sanforderungen entsprechend höher, so dass im gleichen Masse die Streifenbreite und die 
Abtastgeschwindigkeit des Stereomodells reduziert werden sollte. Damit entsteht praktisch kein 
Zeitgewinn. Andererseits ist mit dem entgegengesetzten Fall des grösseren Orthophotomassstabes, 
wie er für eine bessere Interpretation bei Anwendung des Orthophotos zur Nachführung 
topographischer Karten in mittleren Massstäben üblich ist, nur geringer zeitlicher Mehraufwand 
verbunden. Das Verhältnis Orthophotomassstab zu Kartenmassstab ist in diesem Fall eine 
Planungsgrösse und damit Voraussetzung und nicht Gegenstand der vorliegenden Diskussion. 
Der Modellmassstab als Zwischenmassstab ist praktisch allein vom zur Verfügung 
stehenden Gerät abhängig und hat ebenfalls in der Verfahrensdisposition nur untergeordnete 
Bedeutung. Die Frage der Massstabsverhältnisse konzentriert sich damit auf die Wahl des 
Bildmassstabes in Abhängigkeit vom gewünschten Orthophoto- bzw. Kartenmassstab. Diese 
Festlegung gilt auch für die Geráte, die das Orthophoto genáhert im Bildmassstab erzeugen, da 
in diesem Fall eine entsprechende Nachvergrósserung notwendig wird. 
Von Bedeutung für das Massstabsverhältnis sind die verlangte Bildqualität und Genauigkeit 
des Orthophotos sowie die Wirtschaftlichkeit seiner Herstellung. Die Bildqualität des Orthophotos 
sollte so gut sein, dass sie das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges bei normaler 
Sehentfernung von 20 bis 25 cm übertrifft, Nach [18] beträgt das Auflösungsvermögen des 
menschlichen Auges je nach Objektkontrast 2 bis 5', was bei der üblichen Sehentfernung etwa 
3 bis 8 Linien/mm entspricht (geringer bzw. hoher Kontrast). Für die Aufrasterung von 
Orthophotos sollte nach [20] ein 80iger Raster verwendet werden. Dieses Raster entspricht 
einer Auflösung von 8 L/mm, so dass das Orthophoto etwa 6 L/mm Auflösung für geringeren 
Kontrast bzw. 8 L/mm für hohen Kontrast aufweisen sollte. Luftbildobjektive und Emulsionen 
von Fliegerfilmen erreichen zwar Auflösungswerte von 60 bis 80 L/mm, jedoch werden unter 
den praktischen Bedingungen des Bildfluges bisher allenfalls 25 bis 30 L/mm erreicht [11], 
[23]. Die Qualität von Luftbildern wird durch die.Abbildung nach den in [29] angebenen 
Beziehungen 
1 1 
für hohen Kontrast : d EE L0 
Nain Pen, 
(5) 
s 1 1 1 
für geringen Kontrast: =— = + 
N Ni TON, 
(N = Auflösung in L/mm) bei Verwendung von guter Projektionsoptik (60 bis 80 L/mm) auf 18 bis 
24 L/mm, bei einfacher Projektionsoptik (20 bis 30 L/mm) auf etwa 11 bis 18 L/mm, bezogen 
auf die Bildebene, reduziert. Setzt man diese nach der Abbildung verbleibende Auflösung in das 
Verhältnis zur geforderten von 6 bis 8 L/mm, so ist die optimale Vergrösserung etwa 2, 5- bis 
3-fach, die Vergrósserung sollte bei Verwendung guter Optik 4-fach, bei Verwendung einfacher 
Optik 3-fach nicht wesentlich überschreiten. Nur bei erheblicher kartographischer Überarbeitung 
des Orthophotos, wenn also das photographische Bild zurückgedrángt wird, erscheint eine 
geringere Auflósung und damit eine gróssere Vergrósserung zulássig. 
Eine Beschránkung der Vergrósserung kann auch durch die geforderte Lagegenauigkeit 
gegeben sein. Von den auf den Lagefehler einflussnehmenden Faktoren Bildfehler, Modellfehler, 
Abtastfehler, Systemfehler, Gerátefehler und kartographische Fehler ist nach [6] im wesentlichen 
der Abtasfehler von Bedeutung, der zusammen mit dem Modellfehler eine falsche Projektionsweite 
bewirkt. Für den Projektionsweitenfehler bei differentieller Entzerrung ist in der Praxis mit 
etwa 0,3 %z zu rechnen. Dann ergibt sich mit Gleichung (3) : 
  
s! s' 0.3 
dry, = 0,30 7 dz, = 0,35 + ° 1000 Z 
(6) 
nis 9500 d 
= = ii^ nid . In 
-:60 = 
Pr 
er; 
Fi 
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