Full text: Ueber Motor- und Dampfpflüge

  
14 
ansder Führung des Sägebügels angre'ft. Die Drosseléifnung in 
dem Kolben der Oelbremse kann so geregelt werden, dass der 
Kolben während des Rückganges der Säge gerade nur so viel in 
seinem Zylinder niedergeht und die Führung so weit sinken 
lüsst, dass anf«Ende des Riickganges das Siigeblatt gerade 
wieder auf dem Sehpitterund aufsitzt. 
Abb. 4 stellt einem, Goliath der zweiten Sügengattung, der 
Bandsügen, und zwar eine Ausführung von Heinrich Ehr- 
hardt, Düs- 
seldorf und 
Zella-St. Blasii, 
dar. Von den 
beiden — Schei- 
ben, von 2 m 
Durchmesser, 
über welche das 
endlose  Süge- 
band lüuit, ist 
nur die obere 
sichtbar. Sieist 
an einem Schlit- 
ten gelagert, der 
sich senkrecht 
verschieben 
lässt und an 
einer Blattfeder 
aufgehängt ist, 
um das Band 
  
  
  
  
  
elastisch zu 
spannen, . Die 
Abb. 2. Bügelságe von Edward G. Herbert untere, trei- 
(Manchester). bende Scheibe 
liegt . grossen- 
teils unter dem Flur und läuft in einem mit Seifenwasser gefiillten 
rog, in dem sieh das durch den Schnitt erhitzte Sügeband kühlt. 
Damit sich das Band nicht durchbiegt oder infolge der Fliehkraft 
in Schwingungen gerät, ist dicht über dem Aufspanntisch eine 
Führung vorgesehen. Diese ist an einem nach der Werkstück- 
dicke einstellbaren Arm angeordnet und. besteht aus je einer 
Rolle auf den Seiten des Siigeblattes und aus einer Rolle, die dén 
Blattrücken abstützt, um den Schneiddruck aufzunehmen. 
Im Gegensatz zu den Bügelsägen, bei denen das Werkstück 
ruht, wird bei den Bandsügen das Werkstück auf die#Säge zu- 
geführt. Es muss also der Tisch, auf dessen Nuten*das Werk. 
stück befestigt ist, gleichmässig vorbewegt werdef. Diese Be- 
wegung wird mittels eines Systems von Stufénscheiben und 
Zahnrädern durch eine in dem Maschinenbett liégende Schrauben- 
spindel bewirkt, welche in eine unter dem Tisch befestigte 
Mutter eingreift. Das teure Sägeband würde aber der Gefahr 
des Bruches. ausgesetzt sein, wenn. diese Tischbewegung ohne 
Rücksicht auf etwaige unvorhergesehene Widerstände erfolgen 
würde. Solche können aber an harten Stellen in den bisweilen 
ungleichmässigen Gussstücken, infolge schnellen Querschnitts- 
wechsels u. dgl. auftreten. Der Antrieb der Schraubenspindel 
ist deshalb durch Einschaltung einer Reibungskuppelung nach- 
giebig gemacht. Bei umgebührlich gesteigertem Widerstand 
schleifen deren Teile auféinander oder kommen ganz ausser Ein- 
griff, bis das Hindernis überwunden ist. 
Die Maschine besitzt ein Gesamtgewicht von 9000 kg. Ihr 
Antrieb erfordert 5 bis 7 PS. 
Auch die Firma Fried. Krupp A.-G. Grusonwerk in 
Magdéburg-Buckau hat die Bandsäge zu enormer Grösse ent. 
wickelt. Hätte schon die Ehrhardtsche Maschine erhebliche Ab- 
messungen der Bandschegben, so sind diese auch bei der 
truppséhen Bandsüge nach Abb. 1 bedeutend, da sie 1,5 m er- 
reichen. "Weit eindrucksvoller aber sind die Masse des Auf- 
spanntisches. Dieser besitzt 6,3 m Länge bei 3 m Breite, lüsst 
  
Wochen-Ausgabe des Berliner Tageblatts 
sich um 6 m auf dem entsprechend langen Maschinenbett ver- 
schieben und gestallet eine grösste Sehnilllànge von 5,6 m. Die 
Hóhe des zu schneidenden Werkstiickes oder Werkstiickstapels, 
in der Hauptsache Kupferbleche, kann dabei 0,4 m betragen. Das 
Siigeblatt hat eine Linge von 10 m und eine Breite von 8 em. 
Die Maschine wird durch einen 8-PS-Motor von 1220 Um- 
läufen/Min. angetrieben, der über ein  mehrfaches Vor- 
gelege die untere Bandscheibe in Drehung‘ versetzt. Eine 
Gruppe von Uebersetzungsrädern, die zum Teil vor der Stirn- 
wand des Maschinenbettes sichtbar sind, leitet die Bewegung von 
dem erwähnten Vorgelege zu den Teilen, welche die Tisch- 
bewegung hervorrulen. Letzten Endes erfolgt diese wiederum 
durch eine Leitspindel. Ein verwickeltes, von der Tischbewegung 
beherrschtes System von Kuppelungen gestaltet den Vorlauf des 
Tisehes, den Sehneidhub, langsam und bewirkt anderseits einen 
schnellen Rücklauf des Tisches nach vollendetem Schnitt - S0 
dass die Rücklaufgeseh windiekeit elwa das Zehnfaehe dér Vor- 
laufsgeschwindigkeit betrügt. Die Maschine besitzt eil Gesamt- 
gewicht von 95 500 kg. ; 
Zum Besäumen der Panzerplatten in den Wefken der Firma 
Fried. Krupp lieferlé der schon genannte,/'von kühnem Ge- 
staltungsdrang beseelte Heinrich Ehrd ardt im Jahre 1890 
eine Kreissägenanlage von grossen Abmessungen. Sie um- 
fasste. zwei Einzelmaschinen, jede aus zwei schweren Guss- 
stiindern, von 9 m Abstand besteMend, die in 5 m Höhe durch 
  
  
  
  
  
  
  
Abb. 3. Kreissäge zum Schrägschneiden der Panzerplatten 
von Ebrbardt. 
ein gusseisernes Haupt versteift waren. An den Stündern war 
ein oberer und unterer Querbalken senkrecht verschiebbar, und 
auf jedem Querbalken liessen sich drei Selbständige Schlitten 
mit grossen Kreissägeblättern über das Werkstück, die Panzer- 
platte, verschieben, so dass diese gleichzeitig durch 19 Kreissägen 
oben und unten eingeschnitten wurde. 
Ungefähr zu derselben Zeit lieferte Ehrh ardt ebenfalls an 
Krupp eine nieht weniger imposante, in Abb. 3 wiedergegebene 
Kreissüge, welche die Aufgabe hatte, die Platten des Panzer- 
giirtels eines Kriegsschiffes entsprechend ihrer unterhalb der 
Wasserlinie abnehmenden Stärke abzuschrügen. ^ Auf einem 
Lüngsbett von 12X1,5 m wurde dureh. Schraubenspindeln ein 
2,5 m breiter und 28 m hoher Stünder bewegt, welcher das nicht 
weniger als 2,3 m grosse wagerechte Kreissägeblatt trug. Die ab- 
zuschrägende Panzerplatte lastete auf einem riesigen Aufspann- 
tische von 8 X 24 m und dieser wiederum auf drei Schlitten, die 
auf ebenso vielen Querbetten verschiebbar waren. Damit nun die 
Panzerplatte die der beabsichtigten Verjüngung entsprechende 
geneigte Lage bekam, musste. der Aufspanntisch schräg. gestellt 
werden. Zu-dem Zwecke war der Tisch an seiner dem Làngs- 
bett zunächst liegenden. Seite um eine Welle drehbar, an der 
entgegengesetzten Seite-aber auf exzentrischen Scheiben gelagert, 
  
12. November 1919 
die derart verdreht werden konnten, dase jede. gewünschte 
Schräglage möglich war. 
Aber auch zu anderen Zweckenrfat man grosse Kreissägen 
gebaut. Abb. 5 führt uns eine Doppelsiige vor Augen, wie sie 
zum Aussehneiden der Hübeé'" erósster Kurbelwellen dient. Die 
grossen Kurbelwellen für*Schifismaschinen werden in der Weise 
hergestellt, dass einssls schwach verjüngter achteckiger Pyra- 
midenstumpi gegossener Stahlblock zu einer rohen Welle mit 
den. die späteren Kurbeln ergebenden Lappen ausgeschmiedet 
wird. Um. dên Kurbelzapfen herzustellen, muss in die Lappen ein 
Ausschnitt eingearbeitet werden. Wurde dieser Ausschnitt früher 
aul dér Stossmaschine ausgestossen, so bedient man sich heute 
hierzu vielfach der Kreissüge, da diese verháltnismássig schmale 
Schlitze zu schneiden, die spanabhebende Arbeit also erheblich 
zu vermindern gestattet. 
Solche Sägemaschinen besitzen entweder ein Kreissägeblatt, 
das entsprechend den zwei in jede Kurbel einzuarbeitenden 
Schlitzen dem Abstand der letzteren entsprechend verstellt wird. 
Das erfordert natürlich die doppelte Arbeitsdauer. Zweckmässiger 
sind daher die beiden symmetrisch angeordneten Einzelmaschinen 
nit je einem Kreissägeblatt, die sich auf. einem gemeinsamen 
Bett derart gegeneinander einstellen lassen, dass der Abstand 
der Kreissägeblätter der Entfernung der einzuarbeitenden 
Schlitze entspricht. 
Die abgebildete Doppelsäge von Gustav W agner in Reut- 
lingen gestatlet, diesen. Abstand zwischen 4 und 1 m zu ver- 
ändern. Die Sägeblätier ermôglichen es, Einschnitte in 0,7--m 
Tiefe in Werkstücke von 0,9 m Dicke auszuführen. Dazu bedairt 
es natürlich eines Sägeblattes grôsster Abmessung. Da nun der 
Halbmesser des Sägeblattes, vermindert um den Halbmesser der 
Flansche zum Befestigen des Siigeblattes auf einer ‘Welle, die 
Schnittiefe bestimmt, so muss das Blatt einen Durchmesser von 
1,55 m besitzen. Solehe grossen Sügeblütter lassen sich selbsi- 
verständlich nicht 
mehr als gehär- 
tete Gussstahl- 
scheibe mit einge- 
arbeiteten Zähnen 
anfertigen. Der- 
artige Scheiben 
würden nicht eben 
herzustellen sein, 
sich vielmehr beim 
Härten verziehen. 
Auch würde sich 
beim | Ausbrechen 
von Zähnen die 
Notwendigkeit er- 
geben, den ganzen 
fast 6 m grossen 
Umfang neu zu 
verzühnen, was in 
wiedefholten Fäl- 
len zu eîner emp- 
findlichen Ver- 
kleinerung des 
Sügeblattdurch- 
messers führen 
müsste. Die Schei- 
ben werden des- 
halb aus einem ge- 
ringeren Stahl ungehürtet hergestellt und gehärtete Zähne aus 
edelstem Schnellschnittstahl in Lücken des Scheibenumfanges 
eingesetzt, die man bei Bruch einzeln auswechselt. 
Die einzelnen Maschinen werden von einem Elektromotor vorm: 
35 PS angetrieben. Eine starke Treibkette überträgt die Drehung 
durch ein Kegelrad 1nd zwei Stirnradvorgelege auf die Sägewelle. 
  
  
  
  
  
"Bbb. 4. Bandságe mit Bandscbeiben von 
2000. mm Durcbm. von Heinricb Ebrbardt 
(Düsseldorf u. Zella-St. Blasii). 
  
  
  
  
  
Komplette 
Dreschanlagen 
neuester Bauart für 
Dampf- oder Motorbetrieb 
Gesamtabsatz : 
Weit über 24000 Dampf- 
Dreschmaschinen 
  
HEINRICH FA IN &, MANNHEIM 
GROSSTE UND BEDEUTENDSTE FABRIK DEUTSCHLANDS FUR 
DRESCHMASCHINEN SELBSTBINDER -STROHPRESSEN 
LOKOMOBILEN 
   
Zuglokomobile im Dreschbetrieb 
HÖCHSTE AUSZEICHNUNGEN: 
DRÜGGE.......1905 | BRÜSSEL... 1910 
LUXEMBURG... 1903 | BUENOS.AIRES . 1910 
ANTWERPEN ... 1904 | ta MARIA ..... 1910 
BUKAREST..... 1906 | DRESDEN...... 1911 
MAILAND . ...., 1906 | TURIN......... 1911 
  
  
  
  
  
  
Lanz- 
Lokomobilen 
mit Ventilsteuerung System ,Lentz^ 
und Leistungen bis 1000 PS 
fahrbar und stationár 
für alle Feuerungsarten: Kohle, 
Holz, Stroh, Oel u. a. 
Kraftmaschine 
für industrielle und landwirt- 
schaftliche Betriebe 
Gesamtabsatz: 
Ueber 1475000 PS. 
-— 
aem 
= 
- 
-— 
— 
-— 
— 
a 
-— 
— 
zz 
— 
— 
Destgeeignete — 
— 
— 
mem 
— 
zu 
— 
— 
m= 
8 
H 
I 
er: 
(H 
stc 
un 
Be, 
Spi 
Pi: 
nie 
dui 
Die 
lan 
der 
letz 
der 
sie] 
Die 
Spi 
Ver 
und 
Hol 
bew 
Sig 
feue 
] 
veri 
Spä 
Hol: 
kess 
SOW. 
F 
wen 
den 
da : 
in d 
bezu 
Hob 
Spär 
Feuc 
besil 
bis : 
sehr 
kann 
Steir 
10 00 
von 
und 
stape 
mehl 
Nam 
liche: 
der | 
A 
   
  
  
  
  
  
  
  
liegt, k 
eróssere 
dès Säg 
kettierur 
gleichzei 
bewahrt 
Der ( 
nun keir 
wirkliehi 
dureh w 
leiden, -h 
lich.- eine 
geführt. 
i4 MOT «6 
Holéspän 
dung, un
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.