Full text: Ein neues Formverfahren zur Herstellung von Hohlkörpern

  
  
  
Abb, 3. Einzelteile des Formkastens mit dem Kern. 
meistens auch den Steigtrichter vom Boden 
aus nach oben gehen ließ. 
Die Nachteile dieses bisherigen Form- 
verfahrens móchte ich in folgenden Punkten 
einzeln aufführen: 
a) Ein grofer Materialverbrauch an Sand, 
da dieser Sand nach einmaliger Ver- 
wendung meist zu unbrauchbarem Schutt 
wird, weil das Formmaterial infolge der 
Hitze der großen Eisenmassen, welche 
in die Form gegossen werden (oft 
mehrere Tonnen) verbrennt. 
b) Die großen Kosten für Materialverbrauch, 
Aufbereitung und Transport des Sandes, 
Fortschaffen des unbrauchbar gewordenen 
Sandes. 
c) Die großen Kosten für Arbeitskräfte, da 
das Einstampfen und Herstellen der bis- 
herigen Sandformen geschultes Gießerei- 
personal verlangte. 
d) Das Trocknen der Kerne 
von Wilhelm Kurze beseitigt 
oder doch wesentlich ver- 
ringert. Seit 1908 wird dies 
Verfahren in Wilhelmshütte 
zu Neustadt am Rübenberge 
in der eigenen Gieferei des 
Erfinders verwendet, und 
seit Ende 1910 ist es auch 
in der Friedrich-Wilhelms- 
Hütte in Mülheim a. d. Ruhr 
in Anwendung, wáhrend ein 
schlesisches Werk zurzeit 
mit der Einführung dieses 
neuen Verfahrens beschif- 
tigt ist. 
Die recht erheblichen Vor- 
teile des neuen Verfahrens 
lassen sich durch folgende 
  
neun Punkte kurz zusammenfassen: 
a) Fortfall der Formmodelle, 
b) Fortfall der Stampfarbeit, 
c) große Materialersparnis an Sand (etwa 
80 pCt.), 
d) Ersparnis an Formerlôhnen (100 pCt.), 
e) Erzeugung vollkommen gleicher Wand- 
stárken bei den Kokillen, 
f) täglich ein- bis zweimaliger Abguf in 
einer Form, daher vermehrte Leistung 
und ununterbrochener Betrieb, 
g) Ersparnis an Feuerung beim Trocknen (etwa 
2/, der bisherigen Kosten werden gespart), 
h) kein Festklemmen der Kerne; die Kern- 
reste fallen nach dem Ziehen der Spindel 
ohne weiteres heraus, 
i) fast keine Nacharbeit an den fertig- 
gegossenen Kokillen, da die Abgiisse 
außen und innen glatt sind wie auf einer 
Formmaschine hergestellte Stücke. 
  
in vertikaler Stellung [+ 
in den Trockenöfen 
(teure Trockenanlagen, 
Transportkosten für die 
Kerne, viel Feuerung). 
e) Nach dem Gießen und 
Erkalten des Gußstücks 
ist der Kern so fest 
eingeklemmt, daß seine 
Entfernungnur mit Mühe 
(also wieder Kosten) 
möglich ist. 
f) Nacharbeiten der Grate 
an den fertigen Kokillen, 
also wieder Kosten für 
Löhne und Werkzeugver- 
brauch (oft sind mehrere 
Stunden der Nacharbeit 
nötig). 
Diese Nachteile werden 
  
  
  
durch das neue Verfahren Abb.4. Das Einstreichen der Formmasse in die eine Hálfte des Mittelkastens. 
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.