VII. Nachtweh, Obst- und Weinbaugeräte. 293
Weitere Obſtmühlen waren damals von Eckhard & Sohn in Ulm sowie
von Johann Rauſchenbach in Frankfurt a. M. und von der A.-G. , Badenia’
in Weinheim ausgeſtelt. Die Eckhardſche Mühle erhielt damals den erſten
Preis, die Mayfarthſche (Abb. 212) den zweiten.
Zum Reinigen des Obſtes dienen vor dem Mahlen oder Reiben die Waſch-
maſchinen. In neueſter Zeit hat die Firma Ph. Mayfarth & Co. in Frank-
furt a. M. (Filiale Wien) einen Obſtwaſchapparat in Verbindung mit einer
Obſtmühle gebaut. 5) Diese Vereinigung zweier Apparate wird als ſehr zweck-
mäßig empfunden.
Zum Zerkleinern der Weintrauben werden Traubenmühlen und
Abbeervorrichtungen angewendet. Auch diese Geräte ſind in ihren Einzel-
Traubenmühle perth: §! S sdcolurkiclahels.
teilen recht einfach. Abb. 213 zeigt eine Traubenmühle der A.-G. „Badenia''
in Weinheim, welche eiſerne Walzen besitzt, die mit einem Überzuge von hartem
Gummi versehen ſind, um die Trauben nicht mit dem Eisen in Berührung
kommen zu laſſen. Über dieſen Quetſchwalzen ſind dann noch Rührwalzenſtifte
angebracht. Diese Traubenmühlen werden heute von einer größern Anzahl von
Firmen in sehr zufriedenſtellender Weiſe ausgeführt.
Der nach Ablauf des Saftes infolge Anwendung der Traubenmühle zurück-
bleibende Reſt der Weintrauben wird noch unter ſtarken Druck gesetzt, um auch
den Saft aus den feſten Beſtandteilen der Traube auszupreſſen. Hierzu dienen
Pressen oder Keltern, welche in moderner Ausführung faſt ausſchließlich
Spindelpreſſen ſind. Die alten Einrichtungen dieser Art ſind hauptsächlich Hebel-
preſſen gewesen und unter dem Namen ,,Trotte‘’ altbekannt. Es dürfte hingegen
weniger bekannt sein, daß bereits Cato der Ältere (234 bis 149 v. Chr.)