204 Entwicklung des landwirtschaftlichen Maſchinenwesens.
von der benachbarten Schnecke P. Wird der Schieber geöffnet, so ſchließt ſich
dieser Durchgang. Die Samen laufen in die Mulde S und das Unkraut in
die Mulde P, an deren oberm Ende sie ausfallen. Durch diese Einrichtung
wird viel Zeit gespart. 15)
Die 22. Wanderausſtelung in Stuttgart 1908 zeigte an der Getreide-
Reinigungs- und Sortiermaſchine „„Amazone'" von H. Dreyer in Geſte bei
Hasbergen (Hannover) eine Rührvorrichtung dicht hinter der Einlaufrolle über
dem erſten Siebe. Dort wird durch seitlichen Antrieb ein Rührſtab hin und
her bewegt, wodurch eine höhere Leiſtung und eine beſſere Reinigung erzielt
werden wird.
Dieselbe Firma hat dann 1909 in Leipzig eine Reinigungsmaſchine mit
Regulieruhr ausgeſtellt. Ein
Ü einfacher Zeiger an der
199 Seitenwand des Windflügels
HA lug zeigt, wie schnell gedreht wird,
ſo daß man es in der Hand
hat, die Geschwindigkeit regel-
mäßig zu halten. Die Be-
nutzung des Auges zur Kon-
it: trolle erscheint beſser als die
') tt des Ohres (vergl. S. 200).
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l s i j. H *. Außerdem war in Leip-
uu ; s h > zig das neueſte Modell der
Abb. 154. “ Sortier- und Reinigungs-
Trieur mit Sortiervorrichtung von Gebr. Röber. maschine von Herm. Kayſer
in Leipzig ausgestellt.
Die 24. Wanderausſtelung zu Hamburg 1910 brachte unter den Neue-
rungen der Maschinengruppe dieses Kapitels einen Schneckentrieur von Rich.
Korant in Berlin, der an seinem Einlaufe durch ein neues ſelbſttätig wirkendes
Rührwerk bemerkenswert war.1)
Zum Schluß sei noch ein Sondergebiet dieser Gruppe behandelt, das ſind
die Kartoffel-Reinigungs- und Sortiermaſchinen.
Fritz gibt ſchon 1880 in seinem mehrfach genannten Werke !) an, daß von
Friedländer & Frank in Wien eine Kartoffel-Sortiermaſchine gebaut wurde, die
man „Dominik‘““ nannte und die ein Zylinder aus grobmaſchigem Drahtgeflechte
war, wie man ſie etwa heute wieder baut (Abb. 155) ; auch diese Wiener Maſchine
hatte 2 Abteilungen.