Object: Reinigungs- und Sortiermaschinen

Z7/02. 16 36. 
  
IV. Reinigungs- und Sortiermalchinen. 
Von Prof. Dr.-Ing. A. Nacht w e h in Hannover. 
„Man wird uns worfeln mit so rauhem Wind, 
Daß unser Korn so leicht wie Spreu erſcheint, 
_ Und Gut und Böses keine Scheidung findet.“ 
Shakespeare, Heinrich IV., 2. Teil 4, 1. 
[5§ läßt Shakespeare den Lord Mowbray in seinem Drama König Heinrich 
der Vierte sprechen. (II. Teil, 4. Aufzug, 1. Szene.) 
Schon bei den Völkern niedrigſter Kulturſtufe findet man das Beſtreben, 
die Saatkörner von Erde, Sand und andern groben Verunreinigungen oder 
auch fremden Samen zu reinigen. Die älteſten Vorgänge zu diesem Zwecke ſind 
das Worfeln und das Sieben. Wir finden Beweise hierfür bei den griechischen 
und römischen Schriftſtellern, auf ägyptiſchen Wandgemälden und in der Bibel. 
Jesaias, Kap. 30, V. 24: „Die Ochsen und Füllen, so den Acker bauen, werden gemengtes Futter 
eſſen, welches geworfelt iſt mit der Worfschaufel und Wanne.“ 
Jeremias, Kap. 15, V. 7: „Jch will sie mit der Worfſchaufel zum Lande hinausworfeln, und 
will mein Volk, das von seinem Weſen sich nicht bekehren will, zu eitel Waisen machen und 
umbringen." 
Bei dem Worfeln besorgt die Reinigung und Sortierung der natürliche 
Luftſtrom, der Luftwiderſtannk. HVBei den Maſchinen verwendt man 
künſtliche, ſtärkere Luftſtröme, die Schwer- und Fliehkraft, Sortiervorrich- 
tungen mit Sieben von verschiedener Gestalt oder mit undurchbrochenen, ver- 
tieften Flächen. 
Zur Erzeugung des künſtlichen Windſtroms dient ein rotierendes Gebläſe; 
Zeit und Ort dieser Erfindung kennt man nicht. Man weiß bloß, daß der 
Schotte Jam es Meikle 1710 von Holland den ſog. Duivel (Teufel) mitbrachte, 
eine Mühle mit künſtlichem Gebläſe zum Worfeln. 1768 bekamen A. und 
R. Meikle das erſte Patent auf eine derartige Putzmühle. Solche Getreide- 
Putzmühlen sind aber bei den Japanern und Chinesen ſchon zu Anfang des 
18. Jahrhunderts bekannt. Desgleichen kannte man sie in Nordamerika und 
in andern von Europäern bewohnten Ländern. 
Da es bekannt iſt, daß die Chinesen nur ſchwer europäiſche Erfindungen 
annehmen und die Japaner nichts annehmen durften, während die Holländer 
Landw. Maſchinen. 24 
UB/TIB Hannover 
101 921 ZES 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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a 287(16) 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
II 
  
  
  
  
  
S89 
  
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