94. Livia. Kopenhagen
Ein letztes Bild: Augustus als Togatus, opfernd, eine Statue von der Via Labi-
cana im Thermen-Museum zu Rom (Abb. 92—93). Die Figur ist ebenso wie die
Panzerstatue von Primaporta ganz ungriechisch auf Vorderansicht angelegt, mit
ihren langen dünnen Falten auf dem breiten weiten Stoff. Zu dem Feldherrn dort
tritt hier der Priester, zu dem Erneuerer des Staates der Erneuerer der Religion.
Augustus ist gezeigt als der Erwahlte. Seine Züge sind verklärt. Dies Bildnis ist der
Nachglanz seines Wirkens. Es ist wohl schon nach seinem Tode (14 n. Chr.) ente
standen.
Seine Tat hatte die Welt verwandelt, sein Gesicht verwandelt das Gesicht der
Menschen seiner Zeit. Seine Gemahlin Livia, deren Portrát wir in einem Marmor:
kopf in Kopenhagen besitzen (Abb. 94), scheint ihm schwesterlich áhnlich geworden.
Die kühne edle Nase, der schóne feste Mund sind sehr verwandelt. Es ist auch
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