101. Titus. Vatikan
(Abb. 47). Nur hatte sich die Form inzwischen unter Augustus geklärt und ist jetzt
sesammelter. Die vergottlichte Gestalt des Claudius ist wohl erst nach seinem
Tode (54 n. Chr.) geschaffen und deshalb nicht rein claudisch im Stil. Dagegen
stammt ein vorzüglicher Bildniskopf seiner Gemahlin Agrippina im römischen
Privatbesitz (Abb. 104) noch aus den vierziger Jahren und ist deshalb knapper und
bestimmter im Bau, klarer in der Zeichnung der Formen. Ein Unerfülltes und Un-
ausgeglichenes hat freilich auch dieser Kopf, dem man das tragische Schicksal
dieser ungewöhnlichen Frau ansieht.
Claudisch ist auch das schöne Köpfchen der Numatia Polla im Thermenmuseum
(Abb. 105). Die schönen, sorgfältig geordneten Haare verdecken fast ganz die Stirne
und rahmen das Gesicht so weit, daß nur der sinnliche Teil zum Sprechen kommt:
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