Full text: Die Kunst der Römer (1,2)

  
  
  
  
  
  
  
  
108. Bauer mit Kuh. München 
nistischer Landschaftsreliefs, dessen Nachwirkung noch auf der Ara Pacis zu er: 
kennen war, und dessen plastischer Charakter noch in den Brunnenreliefs Grimani 
(Abb. 97 u. 98) deutlich mitsprach, ist. jetzt nur noch im Motiv, nicht mehr im Stil 
zu spüren. 
Gleichfalls claudisch, aber sehr verschieden von dem Bauernrelief ist das Re- 
lief in Florenz mit dem Tuchladen (Abb. 109). Hier ist nichts Hellenistisches mehr 
zu erkennen. Das Motiv ist rein rómisch, schon in der Liebe zur Gegenstandlich: 
keit, schon in der Freude am Erzählen und Schildern. Es ist beste römische Volks: 
kunst, die wir hier vor uns haben. Unbeholfen und doch zugleich auch unbefangen 
in der Technik, aber sehr köstlich in der Charakterisierung der einzelnen Figuren. 
Wie geschäftig sind die Verkäufer bei der Sache, wie zurückhaltend ist die weib- 
liche Kauflust der vornehmen Dame und wie ergeben in sein Schicksal ist der teure 
Gatte dargestellt. Und dann: wie lustig hängen die Bänder und Kissen an der 
138 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.