Full text: Die Kunst der Römer (1,2)

  
  
  
  
  
109. Tuchladen. Florenz 
Stange, wie sorglos ist das Ladenlokal aus den prächtigen korinthischen Säulen und 
einem höchst bescheidenen Dach zusammengebaut. Der Stil, und das heißt die Art, 
wie die Relieffiguren auf der Fläche verteilt und angebracht sind, wie die Bildvor- 
stellung erzeugt wird, unterscheidet sich scheinbar sehr stark von dem Münchener 
Bauernrelief. Ist dort der Hintergrund angefüllt mit allerhand Architekturen und 
landschaftlichem Beiwerk, so stehen hier die Figuren vor einer neutralen Fläche 
und sind nur rings umrahmt von den Dingen. Auf beiden Bildern aber stehen die 
Figuren eigentümlich vorne und es besteht der Unterschied nur darin, daß einmal 
der Hintergrund räumlich gegliedert, das anderemal dagegen als abstrakte Fläche 
gegeben ist. Wir wissen aber schon, daß seit den römischen Reliefs der Domitius- 
Ara (Abb. 43—44), deutlicher noch seit den Reliefs der Ara Pacis (Abb. 77—81) die 
Hintergrundsfláche des rómischen Reliefs kein Urgrund ist, der den Relieffiguren 
ihre plastische Existenz ermoglicht, sondern dafi die Hintergrundsflàche in der 
rómischen Kunst freier Raum bedeutet, vor dem und in dem sich die Figuren be: 
wegen. Entweder ist nun dieser Raum malerisch belebt, dann gehören die Reliefs 
mehr zur Malerei und müssen sich erneut mit dem Problem der Fläche auseinander- 
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