Full text: Die Kunst der Römer (1,2)

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111. Wand dritten Stils in dem Hause des M. Lucretius Fronto. Pompeji 
und in der Frühzeit des Augustus, Theaterdekorationen an die Wände gemalt 
wurden, daf? also nicht nur die Bildkunst, sondern auch das Leben etwas Bühnen: 
haftes bekommen hatte, das ja Augustus angesichts des Todes empfand und aus- 
sprach. In der römischen Kunst entsteht die ‚Bildbühne‘ — ein Begriff, welcher zum 
Verständnis der späteren abendländischen Kunst unentbehrlich geworden ist, aber 
auch eine kunstgeschichtliche Tatsache, welche aufschlußreich und wichtig ist für 
das Verständnis der Selbständigkeit römischer Kunst. 
Wie sah nun die Wanddekorationder nachaugustischen Zeit, 
der Jahre des Tiberius und Claudius aus? Wir müssen kurz zurückblicken in die 
Zeit des Augustus. Denn die letzte Wand, die wir betrachtet haben, die Wand im 
Hause der Livia auf dem Palatin (Abb.69), gehôrt zwar schon in die Zeit des 
Augustus selbst und gibt der Stilentwicklung eine ganz bestimmte und entschei- 
dende Wendung, aber sie bezeichnet mehr das Ende des sogenannten zweiten 
Stils, während der eigentliche Stil der hohen Augustuszeit klarer ausgeprägt 
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