Forumsniederung und der Velia mit zweistöckigen Porticen bebauen ließ, damit der
Eingang zu seinem Goldenen Haus einen würdigen Rahmen erhielt.
Ein Jahr vor dem neronischen Brand wurde Pompeji von einem Erdbeben er-
schüttert. Auch hier gab es also viel auszubessern und zu erneuern, und da Pompeji
bekanntlich im Jahre 79 n. Chr. durch den Ausbruch des Vesuv endgültig zugrunde
ging, so haben wir für die Stilgeschichte der Architektur ganz klare Daten. Es be:
stätigt sich dadurch unsere Beobachtung, daß der Stilwandel schon vor dem Jahre 63
erfolgte, daß er offenbar in den fünfziger Jahren des Jahrhunderts beginnt, also
etwa mit dem Regierungsbeginn des Nero (54) zusammenfällt. Was damals auf-
bricht, kommt unter Vepasian (69—79) zur vollen Entfaltung und reicht in seinen
Nachwirkungen bis in die Regierungszeit des Trajan (98—117). Es ist der fla-
vische Stil
Zunächst die Wandmalerei von Nero bis zum Untergang der Stadt Pom:
peji, die Malerei des sogenannten ,vierten Stiles. Das schónste und berühmteste
Haus, das in den sechziger Jahren, teils vor, meistenteils nach dem Erdbeben von
63 ausgemalt wurde, ist das Haus der Vettier. Es ist unmöglich, mit Worten, selbst
mit photographischen Abbildungen eine zureichende Vorstellung zu vermitteln von
dem Reichtum der Erfindung, von der Fülle der Bilder und Ornamente, von der
Schönheit der Zeichnung und Farbe. Die Malerei, auf dem Höhepunkt ihres Könnens,
sprühend, geistreich, delikat, phantasievoll, bietet einen unerschöpflichen Genuß
für das Auge. Wir können hier nur einige Grundgedanken dieses großartigen
Stiles erörtern. :
Betritt man das Ixionzimmer (Abb. 114), dann sieht man eine klare Ordnung
der Wandaufteilung in drei Geschosse. Jedes Geschof3 wiederum ist symmetrisch
in vertikale Felder eingeteilt. Innerhalb dieser tektonischen Fláchengliederung ente
faltet sich ein buntes Spiel der Überraschungen. Das unterste ‚Geschoß‘ ist als
Sockel gebildet. Es scheint aus farbigen Marmorplatten zu bestehen. Das Mittel
feld im zweiten Geschof? gehort der Bildnische. Ein Figurenbild mit der Dar
stellung der IxionzSage hángt in einer Adicula, Girlanden und Ranken mit klettern
den Panthern und Vögeln schwingen sich von den Ecken über die freie Fläche, so
daß keine tote Stelle, kein leerer Raum mehr bleibt. Die Felder seitwiarts der Bild-
adicula haben nochmal einen eigenen Sockel, welcher mit einem Meerpferd bemalt
ist, und welcher mit einem gemalten Sims abschlief3t. Auf diesem steht ein Stilleben
(auf den Seitenwänden des Zimmers ist es ein Seestück: Abb. 115) und mitten darauf
steht dann eine tragische Maske (auf den Seitenwanden ist es eine komische Maske
und eine Cista mystica). Die eigentliche Bestimmung dieser Felder neben der Bild-
adicula ist jedoch der Durchblick. Jetzt sieht man nicht mehr in stille Straßen und
auf hochgebaute Häuser mit hängenden Balkonen, wie im ‚zweiten‘ Stil, sondern
dem Blicke öffnen sich heitere und luftige Architekturen, die den Beschauer frei
machen und erheben. Alles ist darauf angelegt, das Auge zu überraschen und zu
erfreuen. Da hängen die Ahnenbilder an der Wand, eine Pegasos-Figur geistert auf
luftigem Gebälk, fern steht ein edler schöner Krug. Auf den Seitenwänden des
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