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151. Siegesdenkmal von Adamklissi, Wicderherstellung nach Niemann
römischen Kunst zur Provinzialisierung drängt. Der einzige Widerstand dagegen
ging aus von den nachwirkenden Formkräften der griechischen Kunst, welche von
Anbeginn bestrebt war, ihr Formgesetz anderen Volkern aufzuzwingen, und welche
in der klassizistischen Komponente der romischen Reichskunst als eine feste Norm
weiterlebte. Man begreift die Weite der inneren Spannung, wenn man den provinzial-
rómischen Reliefs trajanischer Zeit die philhellenische R eic hskunst Hadri-
ans (117—138) gegenüberstellt.
Das Bildnis Hadrians (Abb. 156) ist das Bildnis eines geptlegten und gebildeten
Mannes; es gleicht fast mehr einem Griechen als einem Rômer. Denn Hadrian trug
nach griechischer Sitte das Haar voll und lockig und ließ sich einen kurzen Philo-
sophenbart stehen. Die Gesichtsformen sind weich und groß. Sie sind gebildet von
der Arbeit des Gedankens und bewegt von den Stimmungen der Seele. Neben den
einfältigen, maskenhaften Gesichtern der trajanischen Barbaren steht hier eine
runde Persönlichkeit, eine leibhafte und sinnliche Gestalt.
In Hadrians Liebling Antinous (Abb. 157), einem bithynischen Epheben von
großer Schönheit, dem er nach seinem Tod in den Fluten des Nils (130 n. Chr.) gött-
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